Kein schöner Land. Gott sei Dank!

World War Z, Oldman, Der siebte Sohn, 47 Ronin: „… Berge von Leichen können mich nicht aufhalten …“
Uuuaaah!!!
Das schreit nach Kampf, Tod, Leid, Aktion, Blut …
Kriegsfilme, Masakerfilme haben immer Konjunktur. Wie es scheint.
Wieso nur?

Ein geregeltes Leben ohne echte Abgrundchance ist einfach langweilig.
Wir haben das Glück in einem Land zu leben in welchem die große Maße keine existenziellen Sorgen hat. Existenziell im wahrsten Bedeutungssinne.
Was bewegt uns tief emotional?
Liebe, Glück, Hass, Tod, Gefahr.
Negative Emotionen sind leichter zu entfachen als positive. Es ist leicht sich in einen Protagonisten zu hinein zu versetzen der leidet, schließlich könnte es einem selbst einmal so (ähnlich) gehen. Ängste vor dem Untergang schüren sich. Oder aber man sieht ihm beim Leiden aus sadistischen, schadenfreudigen oder einfach nur sensationsgeilen Motiven zu.

Krieg, Hunger, Pandemien kennen wir aus eigener Erfahrung nicht mehr. Wir sind heute eine der höchst seltenen Generationen die so etwas in keiner Form erlebt hat.
Selbst unsere Eltern können uns davon aus eigener Erfahrung selten berichten. Die letzte echte Kriegsgeneration weilt schon bald nicht mehr unter uns.

Der Mensch hat schon immer in der Gefahr gelebt. Von der Hand in den Mund von der Wiege bis zur Bahre.
Wie wir wissen vererbt sich alles weiter. (siehe Beitrag „Voll normal. Oder: irren ist menschlich.“) Der Mensch ist geschaffen Gefahren zu überstehen.
Unser heutiges Leben bietet diese Gefahren allerdings nicht mehr. Was passiert, wenn eine Wesensart kein Ventil findet? Es sucht sich Schleichwege.
Alkohol, Drogen, psychische Krankheiten, Labilität, abtauchen in digitale Parallelwelten, Sportexzesse usw.
Langfristig kann man nichts unterdrücken. Es kommt immer alles irgendwie zum Vorschein. Ob man will oder nicht.

Wir haben Bedürfnisse in uns die nach Leid trachten. Dem eigenen und dem anderer. Wir wollen dieses Leiden überwinden um uns richtig lebendig zu fühlen.

Geben Sie sich Ventile für dieses Bedürfnis. Schämen Sie sich nicht dafür. Lassen Sie es gezielt aus, zu Ihrem und anderer Nutzen.
Das heißt: scheuen Sie sich nicht vor Ihrem Leid. Leiden Sie gezielt. Schaffen Sie sich Anreize die Sie weiter bringen und die Sie richtig fordern.

Alles Gute!

Ihr

Jörg Romstötter

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