Männerschnupfen: Warum Männer bei Schnupfen fast sterben

Gäbe es die Sticheleien der Geschlechter über einander nicht, was wäre unsere Welt doch langweilig! Es gäbe unter Freunden und Freundinnen nicht einmal die Hälfte an Gesprächsthemen. Ganze Sparten an Literatur gäbe es nicht. Ein Themen-Klassiker ist der Männerschnupfen. Ich denke, es gibt gute Gründe, weshalb wir Männer uns dabei so hundeelend fühlen und tatsächlich(!) glauben, unser Ende sei nahe.

Wir Mensch sind zum Großteil Urzeitwesen

Seit rund sechs Millionen Jahren springt unsere Spezies in den unterschiedlichsten Formen über die Erde. Unsere Gattung Homo Sapiens, bereits auch schon wieder eine knappe Viertelmillion Jahre. Wir bestehen fast vollständig aus  Erbmaterial: Für unser Aussehen, die allermeisten unserer Reaktionen, Emotionen und Funktionen können wir überhaupt nichts. Geschweige denn, dass wir sie willentlich beeinflussen könnten oder so ohne Weiteres auf den heutigen Bedarf upzudaten. Dafür brauchen wir noch ein paar hunderttausend Jahre Evolution.

Also, warum meinen Männer bei Schnupfen fast zu sterben?

Weshalb fühlen sich Männer tatsächlich(!) ihrem Ende nahe, wenn sie ein Zipperlein, wie etwa ein Schnupfen, plagt? Wieso verheimlichen sie dagegen so geschickt unsichtbare Leiden und Verletzungen? Und klappen  dann ohne Vorwarnung von einem Moment auf den anderen zusammen wie ein zu Tode erschöpftes Kamel. Das ist doch ein kompletter Widerspruch!

Vielleicht, weil es über Jahrmillionen genau so ungemein praktisch war. Wie sinnfrei das auch heute sein mag. Da kann sich Frau schon gerne lustig machen.
Nur weshalb bekommen Frauen, die keine Kinder (mehr) wollen, dennoch Monat für Monat ihren Eisprung? Sinnfreiheit par excellence. Das könnten sie doch auch einfach so abstellen. Das macht genauso wenig Sinn.
Genauso einfach können Männer ihr Verhalten bei Wehwehchen ändern.

Männerschnupfen: Für Männer auf Jagd tödlich

Wenn Mann draußen im Gestrüpp den Lebensunterhalt für die Sippe zusammenjagt und dabei Schnauft und Rotzt wie eine alte Dampflok, bringt ihn ein Schnupfen sicher um die ein oder andere Beute. Wenn nicht sogar ums Leben, weil Mann sich verrät oder einfach nicht fit genug für schnelle Läufe und harte Kämpfe ist. Zudem steigt die Gefahr für Verletzungen und schlimme Organschäden rapide bei Belastung trotz Krankheit.
Ist Mann verletzt oder tot, hat die gesamte Sippe ein sattes Problem: Es muss einen Kranken versorgen, einen Komplettausfall verkraften und hat in dieser Zeit sogar noch weniger Nahrung und Schutz. Schließlich kam es auf jeden Einzelnen an.

Da ist es besser für ein paar Tage zu pausieren, sich zu kurieren um dann wieder voll durchzustarten. Mutter Natur verordnet Schongang und drückt mächtig auf die Psyche: Jagdlust gestorben. Dafür Kleinkind-vehementes Einfordern von Pflege und Fürsorge bei der liebenden Gattin. Und dies einfach deshalb, weil die „Intensivkur Zuneigung“ den Jäger superschnell wieder fit für die Pampa macht.

Frei  jeglicher Diskriminierung!: Beim Beerensammeln oder Kinderhüten hingegen ist ein Schnupfen eher egal. Was hauptsächlich Aufgabe der Frauen war und woran sich verschnupfte Männer wohl auch verstärkt beteiligten.

Diese Theorie passt bei verborgenen Leiden und Verletzungen nicht

Bei verborgenen Leiden und leichten Verletzungen ist Tarnen und Täuschen das Mittel der Wahl des Jägers. Kopfschmerzen und Schmerzen unbedeutender Wunden sind im Eifer der Jagd binnen Sekunden verschwunden und beeinträchtigen Mann faktisch nicht. Der Körper hält sich mit seinen Genesungssignalen zurück. Er kann warten, es gibt im Moment Wichtigeres.
Im Moment! Das ist des springende Punkt. So eine Jagd ist spätestens nach ein paar Tagen vorbei. Dann wurde ausgiebig gerastet, erholt und Wunden geleckt.

Wir beuten uns aus, weil wir dieses schlaue System betrügen

Heute gönnen wir uns nach Überlastung keine ausreichende Ruhe und das ist der fatale Fehler. Wir wissen, machen wir einfach weiter, verschwinden die Signale. Wir müssen unserer Psyche nur genug „Ernstfall“ suggerieren. Dadurch entsteht tatsächlich der Eindruck, durch ständiges Weitermachen können wir die Warnsignale (Symptome) irgendwann ganz ausschalten und so gesund werden. Nein! Das funktioniert nicht.
Stattdessen entwickeln sich im verborgenen Krankheiten und Schäden. Die irgendwann den Systemausfall provozieren: System überlastet – Absturz.
Kompletter Schutzzustand. Jetzt muss alles warten. Jetzt hat die Reparatur der Schäden alleinige Priorität. Andernfalls steht das Leben auf dem Spiel. Beim Herzinfarkt z.B. ist der Schutzzustand so abrupt, dass das System kollabiert.

Gute Zeit & Viele Grüße!

Jörg Romstötter 

Ein Buch für Männer und Frauen, die an ihre Ur-Fähigkeiten anknüpfen wollen. Hier für Dich.

Das-vergessene-Wunder

Schreibe einen Kommentar