Die Angst vor der Natur geht um. Warum?

Viele Menschen haben Angst vor der Natur: Der Ruf der Eule. Ein Knacken im Unterholz. Das Bellen von Fuchs und Rehbock. …

Vergruselt durch Geschichten, Märchen und Medien. Das kann nur geschehen, weil wir die Natur nicht mehr kennen. Wir wissen nicht mehr was wirklich gefährlich ist und was nicht. Doch was tatsächlich gefährlich ist, ist Panikmache. Sie ist verantwortlich, wenn Menschen in ungewohnten Situationen draußen unterwegs falsch reagieren.

Ich verstehe schon, es ist mitunter sehr schwer sich davon zu lösen. Wohl auch, weil wir beim Versuch die Wahrheit für uns zu erkennen die falschen Mittel anwenden:

1. Wir verlassen uns häufig allein auf unsere Augen

Und die sind in der Natur häufig zu wenig. Denken Sie an einen nächtlichen Wald . Dort sind sie so gut wie nutzlos. Dafür sind Tiere unterwegs, die wir vielleicht von Bildern oder Filmen kennen, weil sie am Tag schlafen. Harmlose Tiere, die nur neugierig sind. Tiere,  die nur ihre Ruhe vor uns wollen.

Glauben Sie an Geister und haben Sie Angst vor ihnen? OK, nicht weiter tragisch.
Sie haben doch auch gute Geister die Sie beschützen, oder etwa nicht? Kennen Sie Ihre guten Geister? Sind Sie mit ihnen in Kontakt? Was kann Ihnen also geschehen, wenn Sie mit Ihren guten Geistern im Reinen sind? Nichts!

In der Natur unterwegs braucht man mehr als Augen und Ohren. Man braucht das „Gespür“, den Instinkt. Um richtig zu agieren und richtig reagieren. So kommt man meist gar nicht in die Nähe von gefährlichen Situationen. Die Veranlagung dazu hat jeder Mensch. Man muss den Instinkt nur nähren, dann erwacht er.

 

2. Wir glauben was uns vorgegaukelt wird

Wir glauben allen Ernstes, ein Spaziergang im Park, eine Wanderung auf einer Forststraße zu einer Gaststätte, sei ein Ausflug in die Natur. Leider nicht. Das sind bloß „Kinobesuche“. Wir sehen uns da die Natur an. Sind aber leider nicht wirklich in ihr. Das fällt uns auch nicht weiter auf, weil wir es ja nicht anders kennen. Wir kennen nur den Blick der Hauskatze aus dem Fenster, die auf den Vogel vorm Fenster schon nicht mehr reagiert.

 

3. Wir glauben was uns selbsternannte Überlebenskünstler und Helden erzählen

Bloß weil wir ein Bisschen in der Natur herumstrolchen ist nicht gleich alles Überlebenskampf. Bis auf´s Messer, denn mehr haben wir – ach! -nicht dabei. Jeder sucht sich seine Extreme. Der eine hier, der andere da. Na und? Nur weil sich einer in der Wildnis austobt ist das noch lange nichts Besonderes. Im Gegenteil, es ist das Normalste was es gibt.

 

4. Wir geben uns mit dem Geringsten zu frieden

Ein Bißchen Raften hier, ein Bißchen Canyoning da. Alles ok. Alles nett und recht. Ein Spaß eben. Zeitvertreib. Ein Kick. Nur mehr eben auch nicht. Die letzten Abenteuer finden sich nun mal nicht auf einer Gummibootfahrt, die in der Woche X-Mal angeboten wird.

A propos Abenteuer: Kennen Sie die Definition von Abenteuer?
Es ist eine Situation, die, für den Erlebenden höchst unangenehm ist. Erst in der Rückschau stilisiert er sie zum Glorium.
Also ein Bißerl was Grausiges muss es schon sein, sonst hat man nachher keine wirklich gute Story. (siehe Selbstlernkurs)

Hier vermisse ich das ständige Streben Vieler nach immer besser, immer toller, immer exklusiver, …!
Hier reichen offensichtlich die ärmlichsten Verhältnisse. Masse statt Klasse. Stangenware. Low Budget.

Steckt ein tieferer Sinn dahinter?
Ergibt das vielleicht sogar einen tieferen Sinn, wenn man den Menschen die Angst vor der Natur einbläut? Vor was man Angst hat, will man sich schützen. Also ist jede Maßnahme recht das Angstmachende einzusperren, abzuholzen, durch Wege und Parks zu erschließen. Alles was so eingekastelt und zugemauert ist, kann sich nicht mehr entfalten. Was sich nicht entfaltet, kann uns nicht mehr auf seine unerklärliche und unkontrollierbare Art und Weise beeinflussen. Die Menschen sind leichter zu steuern.

 

Das Einzige vor was man wirklich Angst haben muss, ist der Mensch.

Im Umgang mit Menschen kann man alles richtig machen und trotzdem wird man Menschen begegnen die einem schaden wollen; bewusst oder unbewusst. Das kann einem in der Natur nicht passieren. Die Natur ist das Ehrlichste was es auf diesem Planeten gibt.
Es ist auf einem nächtlichen U-Bahnhof in einer Großstadt deutlich gefährlicher als irgendwo in Wüste, Busch, Tundra oder Taiga, wenn man hundert Kilometer vom nächsten Menschen geplant unterwegs ist. Jede Autobahn ist tödlicher als alle Wüsten, Gebirge und Meere dieser Welt zusammen.
Immer vorausgesetzt man hält sich an die Gesetze.

Draußen in der Natur gibt es Gesetze. Wenn man diese Gesetze kennt und sich an sie hält, kann einem nichts geschehen. „Zufälle“ ausgenommen, doch die gibt es immer und überall im Leben und sind in der Natur per se nicht häufiger als irgendwo sonst. Wobei es fraglich ist, ob es „Zufälle“ wirklich gibt. Aber das ist ein anderes Thema. Geschieht einem draußen ein Unglück, ein Unfall, so hat man immer – ausnahmslos immer – selbst einen Fehler gemacht.
Sich mit letzter Kraft aus einer Lawine zu retten, vom Gewittersturm eingeholt worden zu sein, sich eine Erfrierung zugezogen zu haben, …
Sind keine Auszeichnungen sondern Zeugnisse eigener gravierender Unzulänglichkeit oder Leichtsinnsfehler.

Lassen Sie sich von all den Märchen nicht mehr blockieren.
Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung mit Ihren eigenen Erfahrungen. 
Gehen Sie hinaus. Wirklich hinaus. In keine Kinokulisse, sondern in die große Natur. Und lauschen Sie. Lauschen Sie mit all Ihren Sinnen, mit Ihrem Innersten. Mehr müssen Sie erstmal nicht tun.

Ganz ohne Risiko und professionell begleitet können Sie dies mit unseren Angeboten Coaching und Coaching-Reisen.
Oder begeben Sie sich selbst auf diese faszinierende Entdeckungsreise mit Hilfe des Selbstlernkurses UrKraft.

In der Natur gibt es nichts, absolut nichts vor dem man Angst haben müsste.
Ich bitte Sie inständig: sollte ich da einen Aspekt übersehen haben, teilen Sie ihn mir bitte mit.

Alles Gute!

Ihr

Jörg Romstötter