Heißer Ritt durch kaltes Land

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Soeben bin ich wieder zurück von meiner Naturreise Mit dem Rad zum Berg – in Montenegro und Kroatien. Es war ein wahrlich heisser Ritt in einem ganz und gar nicht heissen Land.
Und das war gut so.

Der Übersichtlichkeit zu Liebe ziehe ich zunächst Bilanz.
Eine Bilanz des Grauens – wettertechnisch:
von 14 Tagen
5 Tage: Starkregen, Gewitter, Hagel
4 Tage: Sturm; Bora erster Güte mit Windgeschwindigkeiten über 100 km/h
1 Tag: Grau in Grau
3 Tage: echt schön, sogar mit Rückenwind!

Doch darf die Bilanz der Begeisterung und Freude nicht fehlen
– traumhaft schöne Landschaften
– optimal-super Lagerplätze
– enormes Feeling des Unterwegsseins
– kaum Verkehr, in Abschnitten überhaupt keine Fahrzeuge – außer ich 😉

Die Strecke
Von der Hauptstadt Montenegros Podgorica zur Hafenstadt Rijeka im Norden Kroatiens
Ingesamt 800 km mit dem Rad und 4 Bergtouren bzw. Küstenwanderungen

Und trotzdem oder gerade deshalb
Es war wieder eine sehr interessante, intensive und lehrreiche Zeit für mich. Völlig neu. So noch nie gehabt.
Im Januar an der Küste und den Küstengebirgen der Adria mit dem Rad und zu Fuß unterwegs zu sein hat was.

Warum „Mit dem Rad zum Berg“?
Mit dem Fahrrad von Berg zu Berg zu fahren ist eine aus einer Notwendigkeit geborene Philosophie.
Als es noch keinen individuellen Autoverkehr gab und auch die öffentlichen Verkehrsmittel noch längst nicht in alle Gegenden führten und unsagbar umständlich waren, war das Fahrrad das einzige echte Individualverkehrsmittel. Längst noch nicht billig und für jeden erschwinglich. Dafür auf den holprigen Straßen und quasi wartungsfrei wie heute den teuren Pferden haushoch überlegen.

Heute eine Philosophie
Die selbst-gepowerte Reisegeschwindigkeit lässt die Seele mitkommen und schickt die Gedanken auf besondere Reisen.
Hautnah erleben wir Land und ganz besonders Leute: ebenfalls wie der Zu-Fuß-Wanderer kommt der Rad-Wanderer spielend ins Gespräch und wird nicht selten spontaner Gast für eine Mahlzeit oder gar eine Nacht – wenn nicht länger.
Die Bewegungsintensität entspricht in etwa der des Wanderns, doch ist das Vorankommen ein sanftes Gleiten. Das schwere Gepäck drückt nicht und hängt komfortabel am Drahtesel.

Schöne, besondere Plätze werden schlicht nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad wahrnehmbar. Sitzen wir in der gleichen Gegend im Auto, erkennen wir erst den Unterschied. Dieses Phänomen überrascht mich immer wieder sehr.
Im Beitrag Neulich draußen: Passion erfahren Sie mehr über diese Philosophie.

Fordert und fördert
Vor allem die Fitness. Klar ist das auf Dauer sehr sehr fordernd und zehrt an den Kräften. Insbesondere wenn Proviant oder gar Wasser für ein paar Tage mitgeführt werden sollen.
Dafür wächst die Power ungemein. Schließlich ist die äußerst Gelenke schonende Bewegung am Fahrrad ein optimales Aufwärmprogramm und ein wohliges Lockern von Gelenken und Muskeln nach der Bergtour.

Viel Freude beim Selber machen! Probieren Sie es einfach einmal aus. Sie können nur davon profitieren.

Ein Wort zum Rad
Die Tour war mit Anlass „mein Radl“ zum zweiten Mal komplett neu zu überholen. Der treue Gaul hat mittlerweile satte 24 Jahre auf dem Stahlbuckel und mich auf all meinen großen und schweren Touren stets ohne jegliche Mucken und Schäden begleitet. Das soll auch so bleiben dürfen. Schließlich gibt es ja eine „Seele der Dinge“. Die soll weiterhin gedeihen und mir mein Leben mit wertvollen Erlebnissen bereichern.

Unsagbar kompetent, umsichtig und unkompliziert hat mir dabei Hubert Mayer von Bike Sport Mayer unter die Arme gegriffen.
Vielen Dank Hubert!

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit mit viel Natur!

Ihr

Jörg Romstötter 

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