Weisheit: viel beschworen, schwer zu erlangen

Was ist Weisheit?

Auf diese Frage eine Antwort zu geben ist so einfach wie schwierig. Eine allgemein gültige Definition kann es ob der Vielzahl an Betrachtungsweisen, sei es der Philosophie, Theologie, Religionen, Weltanschauungen und Ethnien, aus der Sicht der Wissenssoziologie, der Persönlichkeitspsychologie, der Märchen und Mythen und schließlich aus Kunst, Literatur und Musik, kaum geben.
Um sich dennoch einen griffigen Überblick zu verschaffen, es handelt Sicht bei der Weisheit um eine Form der „Expertise bei den wesentlichen Verrichtungen des Lebens”. Sie ist „ein Intelligenzmaß, das mit dem Alter bzw. mit den gesammelten (und reflektierten!) Erfahrungen in Bezug steht” und setzt sich zusammen aus:

Reichhaltiges Faktenwissen:
Allgemeines und spezifisches Wissen über die Umstände desLebens und seine Variationen.

Reichhaltiges prozedurales Wissen:
Allgemeines und spezifisches Wissen über Strategien zur Beurteilung und Ratschläge in Dingen des Lebens.

Kontextualität über die Lebensspanne:
Wissen über die Begleitumstände des Lebens und deren zeitliche (entwicklungsbedingte) Beziehungen zueinander.

Unsicherheit:
Wissen über die relative Unbestimmtheit und Unvorhersehbarkeit des Lebens und Wege, damit umzugehen.

Die Zitate sowie die Übersicht entnahm ich dem Lehrbuch „Psychologie” von Richard J. Gerrig S. 387, welches den Stand der Forschung bündelt.

 

Gute Zeit & Viele Grüße!

Jörg Romstötter

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Meine Hilfestellungen zur Selbstführung und damit zur Führung anderer, erscheinen nicht immer leicht in ihrer Umsetzung. Wobei sie sich gerne offenkundig plausibel, „einfach” und eingängig lesen. Diese Vorgehensweisen, werde in ihrer Umsetzung sowohl als äußerst einfach und äußerst schwierig empfunden. Je nachdem, welche Qualität innere „Arbeit” jemand schon mit sich angestellt hat. Selbstführung beginnt mit der Selbst-Begegnung. Ohne sie ist jede erlernte Vorgehensweise lediglich vordergründiges Tun und funktioniert nur rudimentär: Wir werden als „Tool-Anwender” entlarvt.

Selbst-Begegnung ist ein Stufenprozess: Wer eine „Stufe” erreicht hat, sieht sich unmittelbar mit der nächsten konfrontiert. Wer keine „Stufen” erkennt, ist nicht etwas schon „angekommen” oder gar „fertig”. Der sieht lediglich (unbewusst) von der nächsten Stufe weg. Was natürlich auch völlig ok ist.

Eine der wirksamsten Möglichkeiten zur Selbst-Begegnung und gleichzeitig zur Selbstführung ist seit jeher die Natur. Und dabei im Besonderen das Alleinsein draußen. Sich selbst ein wenig zuhören inmitten der weitenden, klärenden, stärkenden und erdenden Natur, ist ein ganz besonderes Geschenk. Ich wünsche Dir und mir den Mut, dass wir uns dieses Geschenk immer wieder machen.