Einfach leben? Ist hier gemeint einfach zu leben, also mit möglichst wenigen Konsumgütern?
Nein. Es bedeutet „nur leben“. Nur leben – nichts weiter. Also leben an sich.
Haben Sie dafür Zeit? Haben Sie dafür das richtige Feeling?
Vielleicht so wie damals nach der Abschlussprüfung in der Schule mit den Kumpels oder den Freundinnen: Abhängen, Rumziehen, scheiß auf morgen, die Welt gehört uns, Sorgen sind was für die Alten, wir können alles und können alles werden, wir haben ein super Leben vor uns, …
Na, lange her, oder? Die Zeiten, ok. Und das Feeling? Auch lange her?
Die Tage voll mit Pflichten. In der Arbeit. Zu Hause. Zeit für mich, ohne an morgen zu denken? Gibt’s schon lange nicht mehr. Warum?
Ich habe doch das alles selbst gewählt. Habe mich um diesen Job beworben, lebe mit dieser Frau, mit diesem Mann zusammen, habe diese Kinder in die Welt setzen wollen, habe dieses Haus/ diese Wohnung gekauft/ gemietet/ gebaut, fahre dieses Auto weil es mir so gefällt, …
Warum belastet mich das alles dann? Warum lastet es auf mir und ich kann kaum frei atmen?
Habe ich nicht das alles gewählt, genau weil ich frei bin? Mensch, ich bin so frei dies alles wählen zu können. Keiner kann mir vorschreiben in welcher Firma ich zu arbeiten habe. Keiner kann mir vorschreiben mit welchem Partner ich zusammenlebe. Keiner kann mir vorschreiben ob ich Kinder habe oder nicht.
Jeden Tag wähle ich das alles wieder neu Jeden Tag entscheide ich mich wieder dies alles zu tun, zu erfüllen. Jeden Tag lebe ich meinen großen Traum. Die Welt gehört mir und ich habe ein super Leben. Zu einem super Leben gehören Veränderungen dazu. Ob ich diese selbst wähle oder nicht. Ob sie auf mich als Katastrophen hereinstürzen oder nicht. Alles hat sein Gutes. Auch wenn wir das im Moment des Geschehens oft ganz und gar nicht glauben können und uns schon gar nicht tröstet. Einfach, weil wir den Ausgang der Dinge nicht kennen.
Ich kann’s. Das ist alles aus mir entstanden. Vorher war da nichts. Gar nichts. Jetzt ist da diese Aufgabe, sind da diese glücklichen Menschen, sind da diese Ereignisse, diese Ergebnisse. Gibt es diese Familie, dieses Haus, …
Das alles wegwerfen wegen ein Bisschen Streit? Wegen Stress? Weil man sich schon lange selbst belogen hat und die Wahrheit nicht sehen wollte? Weil man den anderen die Schuld an seinem Schlamassel gibt?
Ich lebe einfach so, weil ich so leben will. Alles würde ich wieder so wählen, wenn ich den Ausgang nicht kennen würde.
Nachdem man weiß wie die Dinge ausgingen, ist es klar, dass man Gewisses anders machen würde.
Ich bin so frei wie ich es mir selbst erlaube.
Marc Aurel sagte treffend: „Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab.”
Wenn man tief im Dreck sitzt, ist das schwierig zu erkennen wie toll man es tatsächlich hat. Erst von Ferne betrachtet sieht man, seine exklusive Moorpackung im Wellnestempel.
Ich habe nur das Heute. Und heute gilt was heute ist. Ich gebe heute mein Bestes. Das kann mir morgen helfen oder schaden. Ich werde es nie erfahren.
Mit mehr hatte ich bisher nicht gelebt. Mehr kann kein Mensch haben. Die Gewissheit von morgen hat niemand. Und morgen wird nicht leichter und nicht schwerer als gestern oder heute.
Leben und leben lassen Ist ein Sprichwort das bei uns im Südbayerischen häufig zu hören ist. Wohl auch weil es unserer sprichwörtliche Gemütlichkeit in einer Facette gut umschreibt.
Zwei Aufforderungen? Ich denke es sind sogar drei Aufforderungen:
– An dich selbst: lebe
– Für Andere: gestehe allen anderen ihre Auffassung vom Leben zu
– An dich selbst: gestehe auch dir zu zu leben wie du es für dich als richtig empfindest
Einfach leben Einfach satt, wild, frei, lustig drauf los leben.
Egal was die anderen sich denken könnten. Die denken sich eh was sie wollen. Wenn ich an den für mich geöffneten Sarg denke, ist es mir ja auch egal was andere denken, egal was die anderen sagen.
Besinnt man sich ab und zu auf das worauf es wirklich ankommt, wird einem sein bisweilen unsinniges Handeln bewusst.
Das dann tief zu glauben ist Vertrauen notwendig. Vertrauen in sich und seine eigenen Fähigkeiten. Ein Urvertrauen, das man bekommt, wenn man sich seiner selbst bewusst wird.
Einfach leben eben ist eine Hommage an die kleinen Augenblicke. Augenblicke die das Leben ausmachen. Denn was bleibt denn mehr als die Augenblicke?
Einfach leben eben
Nach einem guten Frühstück einen gemütlich-sonnigen Tag im Garten verbringen
Morgens mit dem Fahrrad zum Markt fahren und viel Leckeres und Frisches mitbringen
Einen Kunden gerne anrufen
Mit der Familie oder Freunden einen Tag am See verbringen und erst spät Abends nach hause fahren
Einen wichtigen Termin vorbereiten mit einer guten Tasse Kaffee
Im wichtigen Termin sitzen und erkennen wie alles wie am Schnürchen läuft
Für einen Moment das Gefühl zu genießen alle Zeit der Welt zu haben
Ein gutes Buch lesen und sich Interessantes notieren
Nackt in der Sonne liegen
In der Pause barfuß durchs Gras
Vor Sonnenaufgang aufstehen
Für einen Moment in sich ruhen
Mit einem Kind an der Hand gehen
An einem Bach oder Fluss sitzen und seinem Wasser zusehen
Einem Vogel bei seinem Lied lauschen
Mit einem Kind lachen
Einen Baum berühren und sein Leben spüren
Einem Käfer bei seinem Weg durchs Gras zusehen
Nach einer brenzligen Situation die Gewissheit zu haben nun wieder in Sicherheit zu sein
Die frischen harzig-zitronigen Nadeln der Lärche im Frühjahr kosten
Ein Lagerfeuer am Fluss
Weglos durch die große Natur streifen
Etwas völlig Neues ausprobiert zu haben und dankbar die neue Erfahrung genießen
Im Regen spazieren gehen
Die Nacht durcharbeiten
Mit seinem Hund schwimmen
Ohne Sattel auf einem Pferd reiten
Einen Tag nichts essen
Den Sternenhimmel auf einem Berg erleben
Die heiße Tasse Tee am Ofen nach einem Wintertag draußen
Für einen Moment dankbar für alles sein
Einem anderen Menschen zuhören und sich ganz in ihn versetzen
Einen Tag nichts reden
Den Regen riechen noch bevor der erste Tropfen fällt
Die Füße ins Wasser baumeln lassen
Ein Mittagsschläfchen in der Sonne
Einem anderen Menschen gerne helfen
Wasser aus einem Bach trinken
Im Spätherbst zum ersten Mal wieder Schneeluft zu riechen, noch bevor die erste Flocke gefallen ist
Hand in Hand mit seinem langjährigen Partner gehen; wortlos
Einem Kind beim Schlafen zusehen
Allein in einem See schwimmen
Im dunklen Zimmer sitzen beim Licht einer Kerze
Mit der Katze auf dem Bauch ein Schläfchen halten
Mit seinem Kind zusammensitzen und ein gutes Gespräch führen
Ein intensives Selbstgespräch führen, bei dem es auch mal laut zu geht
Nach einer guten Nacht draußen ohne Zelt im Schlafsack aufwachen
Ein Kind trösten
Mit seinem Partner im guten Gespräch die Nacht genießen; ein Glas Wein in der Hand
Nach einem langen Winter das erste Grün entdecken
Im nebligen Morgengrauen eines Herbsttages in einem See, einem Fluss oder im Meer schwimmen
Sich von Sonnenstrahl und Vogelgezwitscher wecken lassen
Eine geliebte Person nach langer Zeit endlich wieder in die Arme schließen zu dürfen
In einer Winternacht die Schneeflocken hören wie sie auf deiner Kapuze landen
Den Energieschub guten Essens zu spüren nach einigen Stunden des hungrigen Schaffens
Früchte zu ernten von einer Pflanze die man selbst gesetzt hat
Sein Kind das erste Mal im Arm halten
…
Diese Momente können das Einzige sein an was wir uns später einmal erinnern.
Diese Momente sind das was uns prägt.
Das was uns ausmacht.
Diese Moment kosten nichts.
Nur unsere Aufmerksamkeit.
Eine gute Umsetzungshilfe für diese wichtigen, bleibenden Momente ist der beliebte Selbstlernkurs UrKraft.
Alles Gute!
Ihr
Jörg Romstötter