Corona zeigt uns, wie wir unter Angst versagen

Hamsterkäufe wegen Grippe? Wer hätte das für möglich gehalten! Angst macht uns zu Furien und wir finden nichts dabei. Nicht nur bei Vielleicht-Epidemien. Angst zu haben vor einer Bedrohung ist normal und nicht schlimm. Doch Angst einfach so über sich ergehen zu lassen, ist fatal.

 

Teil 1: Wir kommen mit diffusen Bedrohungen nicht klar
Teil 2: Angst wird vererbt. Deshalb ticken wir Deutschen heute viel leichter aus.
Teil 3: Angst ist eine Kultursache.

 

 

Teil 1: Wir kommen mit diffusen Bedrohungen nicht klar

Eine Grippewelle ist eine Bedrohung, die wir nicht sehen und nur bedingt von uns fernhalten können. Wir können nie wissen, wo und wann wir uns konkret angesteckt haben. Wir können nie wissen, wie schwer unser Immunsystem mit dem Virus zu kämpfen haben wird. Wir wissen nie, wie sehr uns eine Infektion aus der Alltagsbahn wirft. Wir wissen oft nicht einmal, ob wir infiziert sind. Das ist eine diffuse Bedrohung, für die wir keine Bewältigungsstrategien haben.

 

Angst macht uns schlechter als wir sind

Bei klar erkennbarer Angstursache ist es vergleichsweise einfach, mit allerhand Methodik der Angstursache zu begegnen: wir können ausweichen, unsere Angst herunterspielen, sie leugnen, sie verdrängen, uns besonders gut vorbereiten, uns die Vorteile bei Bewältigung immer wieder bewusst machen, die Angst durch Vorwegnahme mildern, stoisch es über uns ergehen lassen, uns voll bewusst in die Angst hinein begeben, ja sogar lernen, uns darauf zu freuen usw. Bei unsichtbaren, diffusen Bedrohungen, wie einer Viruserkrankung laufen unsere handlungsorientierten Bemühungen der Angstabwehr ins Überall und Irgendwohin.

 

In diffuser Angst sind wir dümmer

Bewerten wir eine Situation als bedrohlich, richtet sich unser gesamter Organismus darauf ein, mit allen seinen Kapazitäten zu agieren oder zu reagieren (mehr zur Bewertung als Angstursache und unsere Körperreaktionen hier). Dazu gehört das auf die Gefahr hin fixierte Denken. Unser Gehirn arbeitet auf Hochtouren, um nur ja die Gefahr zu begreifen, um nur ja die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dabei greift es auf Denkmuster zurück, die völlig automatisiert und ohne höhere Denkleistung zur Verfügung stehen. Bei einem nicht trainierten Gehirn sind das eben die Muster, die zufällig während des Lebens gebildet wurden. Und dazu gehören eben auch Muster, die durch Vererbung erhalten wurden. Deshalb trainieren Einsatzkräfte von Rettung, Feuerwehr, Polizei oder Militär auch so fleißig. Sie müssen Gefahrensituationen, auch völlig neue und chaotische, vorlernen. So kann das Gehirn auf die gezielt trainierten Denkmuster zugreifen. Durch dieses Musterdenken, das die Einsatzsituation strukturiert und damit bewältigbar wahrnehmen lässt, steht den Einsatzkräften im Einsatz auch ihr höheres Denken zur Verfügung.

 

Schlüsselfaktoren für große Angst

 

  • hoher möglicher Schaden
  • hohe Eintrittswahrscheinlichkeit
  • geringe vermutete Selbstkompetenz

 

Angst wehren wir unterschiedlich ab – je nach psychischem Reifegrad

Hamsterkäufe machen Menschen nur, wenn sie Angst haben. Wieso sonst sollte ich Lebensmittel bunkern? Am Samstag, 29.2.20 (ausgerechnet am Schalttag…) haben sich deutschlandweit die Leute nicht für eine Riesenparty mit Nudeln, Mehl, Reis, Zucker, billigem Speiseöl und Bohnen-Dosen eingedeckt. Auch bereitete nicht halb Deutschland just an diesem Tag eine Expedition in die Polregionen vor.

Nehmen wir das Strukturniveau zur Erklärung der Abwehrreaktion Hamsterkauf zu Hilfe, ist eine Form der Angstbewältigung die Regression. Dabei fallen wir auf ein niedrigeres Fähigkeitenniveau zurück als im angstfreien Gefühlsszustand. Regression ist adäquat bei mäßigem bis mittlerem Strukturniveau (ebd. Reifegrad der psychischen Funktionen und der Persönlichkeitsstruktur). Als Beobachter fällt es uns leicht zu erkennen, wie wenig nachvollziehbar es ist, bei Grippe Lebensmittel zu bunkern. Zudem noch ausgerechnet die soeben genannten Lebensmittel. Gut, fassen wir die Möglichkeit von Quarantänen ins Auge, kann es Sinn machen, ein gewisses Pensum an Lebensmitteln vorrätig zu haben. Doch bei Quarantäne greifen andere Mechanismen wie Katastrophenschutz usw. Selbstredend ist es besser und sicher auch angenehmer, unabhängig von öffentlicher Notversorgung zu sein. Doch das ist neben einer vernünftigen Risikovorbeugung (siehe Empfehlung BBK) ohnehin eine Grundeinstellung: Welche Lebensmittel in welcher Menge will ich zu hause haben, um mich nach Lust und Tageslaune zu versorgen, um zeitschonend und zeitlich flexibel meine Einkäufe erledigen zu können? Eine gesunde Autonomie in vielen Fragen des täglichen Bedarfs, der beruflichen, der finanziellen und auch emotionalen Situation schafft die Basis für ein (gefühlt) selbstbestimmtes Leben. Es ist unabhängig von den Tageslaunen von Lebenspartner, Freunden, Kollegen und (Arbeits-)Märkten.

 

Teil 2: Angst wird vererbt. Ticken wir Deutschen heute viel leichter aus?

Zur Flüchtlingswelle erlebten wir, wie wir in Deutschland von vererbten Ängsten eingeholt wurden. Flucht und Vertreibung im und nach dem zweiten Weltkrieg war für viele unserer Vorfahren eine schlimme Zäsur. Ich selbst würde heute nicht sein und leben wie und wo ich es tue, wären Vorfahren von mir geblieben wo sie waren. Ängste vererben sich. Wer flieht, hat meist Leid und großen Hunger erfahren. Wir in Europa sind seit vielen Jahrtausenden in Krieg, Hunger, Pest, Vertreibung, Flucht, Neubeginn und Wiederaufbau Erprobte. Alte, in diesen schlimmen Zeiten bewährte Muster der Angstbewältigung wirken, ohne dass wir recht begreifen, was da mit uns vor sich geht.

 

Im Multikultiland Deutschland sind auch Ängste zugewandert

Während und nach dem zweiten Weltkrieg kamen viele Deutsche aus anderen Ländern in das Gebiet der heutigen Bundesrepublik: Vertrieben, Geflohen, Zwangsumgesiedelt. Und damit Kulturgut und Mentalität. Das Wirtschaftswunder-Deutschland warb aktiv in Italien, Türkei, Spanien, Griechenland, Portugal, Marokko usw. um Arbeitskräfte. Und viele Tausend Familien kamen. Aus den ehemaligen Ostblockstaaten holten und lockten wir nach dem Fall des eisernen Vorhangs und des Kriegs auf dem Balkan. Damit kamen Menschen, die sich bei uns eine bessere Zukunft erhofften als zu hause. Oftmals genötigt durch Armut, Entbehrung, Hunger, Not, ja Elend. Manche hatten Schlimmes erlebt, über das nur sehr Angstgerittene lächeln oder es verleugnen (identisch Holocaustleugner). Nach grausigen Zeiten in der Fremde eine neue Heimat zu finden, ist für weitaus mehr Deutsche Realität der eigenen Historie und damit Identität als ihnen oft bewusst wird. Kommen dann Flüchtlinge, brechen – natürlich völlig unbewusst! – die alten Wunden der Angst auf: In der Projektion deuten wir die Flüchtlinge als Gefahr. So, wie unsere eigenen Eltern oder Großeltern und damit wir, als Gefahr von den Ansässigen wahrgenommen wurden. Durch Flüchtlinge werden wir erinnert, wie schwierig es ist, die eigene Identität der neuen Lebenswelt entsprechend weiterzuentwickeln und zu finden. Entwurzelt. Die eigenen bisher gültigen Lebenswerte überholt, überkommen, nicht mehr gültig, ja sogar widerlegt.

Bricht nun eine diffuse Gefahr aus, so, wie sie zwischen Mitte und ausgehendem 20. Jhdt. in Europa vielfach erlebt, greifen die bewährten Muster der Angstbewältigung: Hamstern.
(Hamstern für Schlaue – siehe ganz unten)

 

Teil 3 Angst ist eine Kultursache

 

Das Herdentier Mensch folgt der Angst der anderen

Hamsterkäufe sind ein sehr anschauliches Beispiel für eine Kettenreaktion aus Angst. Funktioniert der Nachschub, läuft sich das Phänomen von alleine tot. Natürlich gibt es Unersättliche, die einen regelrechten Hortungs-Wahn ausbilden (hängt auch mit einem eher geringen Selbstwert zusammen). Die weitaus meisten werden mit einer adäquaten Menge an Lebensmitteln zufrieden sein. Einfach, weil mit dieser der mit Lebensmitteln zu befriedigende Anteil der Angst bewältigt werden kann. Weit größere Tragweite hat der Herdentrieb auf die dauerhafte Gesamtstimmung des Einzelnen, wenn Spukgespenstern wie in den wuchernden Verschwörungstheorien geglaubt wird. Im aktuellen Fall Corona-Virus brodelt natürlich die Gerüchteküche auf Teufel komm raus.

 

Hintergrund von Verschwörungstheorien ist die Angst, das eigene Leben habe keinen höheren Sinn. 

Wieso das? Kümmern sich alle möglichen Institutionen – allen voran die USA oder „die Zionisten” – darum, die Menschheit mit allen möglichen Giften (Chemtrails), Krankheiten (aktuell Corona), Fake-Staatengebilden (wie angeblich die Bundesrepublik) und Sklavendasein (weil irgendwelche Buchstaben auf dem Ausweis anders geschrieben sind als irgendwo anders…) zu drangsalieren, scheine ich Menschlein sehr wichtig zu sein. Wenn so viele so Hochrangige und Reiche sich so viele raffinierte Sachen ausdenken müssen, um mich in Schach halten zu können. Potzblitz bin ich wichtig! Offensichtlicher ist es, dass sich die Betroffenen noch nicht die Mühe gemacht haben, für sich eine konkrete Entwicklungsrichtung ihrer Existenz und damit einen Lebenssinn zu kreieren. Ja, sorry, so ist es nun mal: ein höherer, bewusst denkbarer Sinn wird niemandem vor die Füße gelegt. Den dürfen wir uns selbst erschaffen. Ob dieser dann „wahr” ist, oder nicht, sollte nicht überprüft werden. Einfach, weil er nicht zu überprüfen ist. Sinn gibt es nicht auf Garantie. (Clint Eastwood: „Wenn Du eine Garantie willst, kauf dir einen Toaster.”) Nur, wer einen Sinn für sich gefunden hat, dem geht es gut. Weitgehend unbeeinflusst von äußeren Umständen.

Viel einfacher, als seinen Sinn frei zu erschaffen, ist es, ihn als Gegenentwurf zu einem bereits existierenden Faktum zu konstruieren: So ist es überaus einfach, den eigenen Staat als nicht existent zu deklarieren, um einen eigenen Fantasiestaat aufgrund uralter Daten zu erschaffen (Reichsbürger). Natürlich mit eigener Selbsterhöhung durch Ämter- und Würdenerschaffung, Unantastbarkeit (Ignoranz von Institutionen wie Polizei, Behörden und Gerichten – wobei diese bei Not doch angefordert werden. Tja, wer groß tut ist es eben gerade nicht.), Lebenderklärung (die katholische Kirche hat uns alle für tot erklärt) usw.. Wenn es im echten Leben nicht geklappt hat, bauen wir uns eben ein Fantasieleben. Wie in virtuellen Spielwelten auch. Wobei gegenteilige Meinungen rigoros bis despektierlich abgedonnert werden.

Das passiert, wenn der Bestätigungsfehler (Kognitive Dissonanz) immer nur die bereits gebildete Meinung mit „Fakten” belegt… Dadurch lassen sich ganz einfach Kausalketten finden: In der Rückschau ist jegliches Verhalten immer logisch begründbar. Es scheint ein „Plan” dahinter zu stecken. Richtig ist, wir entscheiden weitaus situativer als uns das bewusst ist. Religionen arbeiten identisch und haben für uns einen „göttlichen Plan” parat.

Das alles ist verständlich. Anfällige für solche Spukgeschichten haben einen eher gering ausgeprägten Selbstwert – sonst bräuchten sie ja keine 2. Chance in einer Fantasiewelt. Würden ihre selbst erzeugten „Fakten” als Fantasie entlarvt, würde ihre selbst erschaffene Scheinwelt mit grandioser Zukunft wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Reiner Selbstschutz. Der leider vom echten Leben im Hier und Jetzt abhält. Mit der gleichen Energie, mit der „Feinde”, „Staaten” und „Neue Weltordnungen” als fix-fertige Retortengebilde geschaffen werden (Erlösungswahn), würde sich eine sehr feine, täglich bereits erlebbare Realität schaffen lassen. Ganz ohne Abhängigkeit von „Feinden”. Doch das geht nur mit echter Selbstannahme, die von äußerer Bestätigung unabhängig ist. (hier: Lust dagegen zu sein gibt Lebenssinn bzw. Rebellentum als Selbstzweck. Sogar neidisch auf sich selbst kann man sein ;-))

Die Angst vor Sinnlosigkeit, Bedeutungslosigkeit, Vergänglichkeit, vergeblich sich gemüht und gelebt zu haben, sucht Kompensation in äußerer Erhöhung. Leider ist ein zufriedenes Lebensgefühl mit äußerer Bestätigung niemals zu erreichen, wie hoch sie auch immer sein mag. Der Wunsch nach Zugehörigkeit wird über die Interessengemeinschaft der „Reichsbürger”, „Nicht Verblendeten”, „Wahrheitssucher” oder wie auch immer, erzeugt. Ein völlig natürlicher Wunsch jedes Menschen. Wir sollten uns nur fragen, ob die Gemeinschaften welchen wir angehören, uns langfristig wirklich nützen und guttun. Ob sie unser Leben bereichern. Ob wir uns dauerhaft kraftvoller, lebendiger, lebensfroher fühlen. Ob unser Zusammenhalt nur durch Feinbilder entsteht. Ob es Hass und Ablehnung geben muss, damit die Gemeinschaft Aktivitäten entwickelt. Ob wir am Ende unseres Lebens sagen können: gut, da dabei gewesen zu sein.

Und das macht Angst: Sich als ausgeliefert an höhere Mächte wahrzunehmen. Das schafft eine latente Grundstimmung der Angst. So fühlen sich Betroffene ständig beobachtet, kontrolliert, gesteuert, gelenkt und ausgebeutet. Wie soll da das Leben Freude machen? Wie kann man so justiert Sondersituationen wie z.B. einen neuen Virus, Wirtschaftsschwankungen usw. adäquat beurteilen und wirksam reagieren? Da fährt die Angst mit uns Schlitten, ohne dass wir es mitbekommen – und wir kaufen wie die Hamster.

Bringt Dich dieser Abschnitt in emotionale Wallung oder titulierst Du ihn als Blödsinn, frage Dich, ob Du Dich in dieser Thematik vielleicht doch selbst belügst (= Verleugnung oder Verneinung als Form Abwehr; niedriges bis mittleres Strukturniveau). Bereits wenn wir für möglich erachten Spukgespenstern aufgesessen zu sein, sind wir auf dem Weg von der Fakten- und Meinungsmache anderer nicht mehr beeinflussbar und damit abhängig zu sein. Wenn Du diesen Abschnitt ohne Erzürnen lesen konntest, bist Du offensichtlich Verschwörungstheorien nicht ausgeliefert.

 

Ist uns jeglicher Import nützlich?

Vielleicht spielt auch unser Importverhalten eine bedeutendere Rolle für unsere Kultur als uns das lieb sein kann. Nicht alles, was über die großen Teiche aus Ost und West an Lebensauffassung zu uns kommt, ist für uns direkt förderlich. Manches Verhalten darf uns eher als schlechtes Beispiel dienen, das wir wohlwollend bei den Besitzern lassen und wir dafür unseren eigenen Stil pflegen:

 

Aus Westen:

Cowboy-Mentalität (Großspurigkeit): Erst schießen, dann fragen. „Am amerikanischen Wesen soll die Welt genesen.” Das ist ein schnöder Nachmacher des Deutschen Kaiserreiches im ausgehenden 19. Jhdt.. Kolonialzeit der Großmächte. Daraus entstand der 1. Weltkrieg. Ne, sorry, hatten wir schon, brauchen wir nicht mehr. Interessant dabei, gerade Amerika ist nichts anderes als der Melting-Pot der Welt. Also eine gewisse Flüchtlings-Essenz der Welt. Sind die vielleicht immer noch auf der Flucht. Vor was bloß? Sich selbst? Mh…

Verschwendungs-Drang und Gier nach Rohstoffen: Wer viel braucht, muss sich ständig um Nachschub kümmern. Wer viel braucht, ist stark abhängig von dem, was er braucht. Abhängigkeit ist eine Kompensation. Eine Verschiebung von psychischem Druck auf Ersatzhandlungen. Dass so eher Dünnhäutigkeit entsteht ist nur normal: Es muss ja hochgradig sensibel jegliches Anzeichen von möglichen Lieferengpässen mit aller Macht vorgebeugt und begegnet werden. Das macht ein Kollektiv hysterisch. Auch wenn es hinter einem lässigen-coolen breitbeinigen Cowboygehabe peinlichst versteckt wird.

 

Aus Osten:

Anonymes Massenverhalten: Gerade China ist schon sehr lange, über verschiedene Staatsformen hinweg, eine Massenkultur. Vieles wird dort weit mehr im Kollektiv ausgebadet als in Europa. Denken wir nur an die Hust-, Schneuz- und Essgewohnheiten. Da wundert es nicht, wenn sich Infektionen rasant verbreiten.

Machtkollektiv: Großmächte sind seit Jahrtausenden quasi das Heimatmodell des Reiches der Mitte.

Da haben wir doch Werthaltigeres zu bieten, nicht wahr?

 

Blaupause für Reaktion auf Bedrohungen

Die aktuelle Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus können wir durchaus als Blaupause für die Reaktion unserer Bevölkerung bei diffusen Bedrohungen verstehen. Ob und was wir daraus lernen und ob wir reifere Reaktionen bei der nächsten Herausforderung zeigen, werden wir sehen. Ich wünsche es uns.

Jede Krise ist bereits ein Wendepunkt. Für was genau, entscheiden wir selbst.

PS:

 

Hamstern für Schlaue: Praktisches für die Notfallvorsorge

Interessant, welche Lebensmittel in den Supermärkten vorwiegend gehamstert wurden:
Nudeln (die Billigen), Reis (der Billige), Mehl (das Billige), Speiseöl (das Billige), Zucker, Kidney-Bohnen-Dosen (die Billigen). Alles andere, wie Vollkorn- oder Dinkel-Nudeln, hochwertiger Reis, Vollkornmehl, Trockenfrüchte, Kräuter, Gewürze, Gemüse (das man ganz einfach selbst trocknen kann oder lange hält wie Karotten, rote Rüben, Sellerie usw.), Kartoffeln, Hülsenfrüchte (eine Nacht eingeweicht sind sie auch schnell zu kochen) Zwiebeln, Knoblauch, Fischkonserven, Sauerkraut, Rotkraut usw. die länger und angenehmer satt machen und weitaus mehr Mineralstoffe und Vitamine enthalten. Sie sind keine glykämischen Schocker (Lust auf Süßes nach dem Essen), die nach wenigen Tagen fad schmecken und emotional und körperlich fad machen.
Siehe auch die Empfehlungen des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

 

Gute Zeit & Viele Grüße!

Jörg Romstötter

PS: Kennst Du schon die Blog-Ebooks? Wissen praktisch nach Themen sortiert: hier.

4 Videos zur Angst hier

 

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Meine Hilfestellungen zur Selbstführung und damit zur Führung anderer, erscheinen nicht immer leicht in ihrer Umsetzung. Wobei sie sich gerne offenkundig plausibel, „einfach” und eingängig lesen. Diese Vorgehensweisen, werden in ihrer Umsetzung sowohl als äußerst einfach und äußerst schwierig empfunden. Je nachdem, welche Qualität innere „Arbeit” jemand schon mit sich angestellt hat. Selbstführung beginnt mit der Selbst-Begegnung. Ohne sie ist jede erlernte Vorgehensweise lediglich vordergründiges Tun und funktioniert nur rudimentär: Wir werden als „Tool-Anwender” entlarvt.

Selbst-Begegnung ist ein Stufenprozess: Wer eine „Stufe” erreicht hat, sieht sich unmittelbar mit der nächsten konfrontiert. Wer keine „Stufen” erkennt, ist nicht etwas schon „angekommen” oder gar „fertig”. Der sieht lediglich (unbewusst) von der nächsten Stufe weg. Was natürlich auch völlig ok ist.

Eine der wirksamsten Möglichkeiten zur Selbst-Begegnung und gleichzeitig zur Selbstführung ist seit jeher die Natur. Und dabei im Besonderen das Alleinsein draußen. Sich selbst ein wenig zuhören inmitten der weitenden, klärenden, stärkenden und erdenden Natur, ist ein ganz besonderes Geschenk. Ich wünsche Dir und mir den Mut, dass wir uns dieses Geschenk immer wieder machen.