Vorsicht vor dem Leistungs-Paradox

Leistung steigern zu wollen ist ein normales, dem Kapitalismus inhärentes Motiv. Unser Wirtschaftssystem funktioniert nur über Steigerungen. Doch Leistungssteigerungen sind komplexe Phänomene. Werden die Wechselwirkungen ausgeblendet, gibt es böse Überraschungen. 

Was ist das Ziel der Leistungssteigerung?

Es macht erhebliche Unterschiede, ob z.B. die Produktivität in der Produktion oder Leistungserbringung oder die Innovationsleistung gesteigert werden soll. Oder alles miteinander an vielen Stellen im Unternehmen:

  • Wie definieren wir wo Leistung als IST und SOLL?
  • Wie definieren wir Produktivität in den verschiedenen Unternehmensbereichen und -abläufen?
  • Welche Parameter müssen dementsprechend mit einfließen?
  • Welche Nutzungskosten haben wir zu beachten?

Zu wenig durchdachte und verordnete Leistungssteigerungen bewirken:

  • Reinen Zahlenfokus
  • Es wird nur noch getan, was belohnt wird
  • Angst: Risiken werden vermieden
  • Egoismen und Seilschaften
  • Reduzierter Weitblick und eingeschränkte Sichtweisen = DER Innovations-Killer
  • Veränderungen werden abgelehnt (bzw. es wird bewiesen, dass sie nicht funktionieren)
  • Präsentismus: Leute schleppen sich krank in die Arbeit. Mit höheren Folgekosten als bei Absentismus.
  • Steigende Fehlzeiten wegen Krankheit

Übertreiben wir es mit dem Druck auf Leistung sinken:

  • Lust an Arbeit, Leistung und Lernen (intrinsische Motivation)
  • Fähigkeit zu lernen
  • Kreativität
  • Innovationskraft
  • Verhaltensflexibilität: jede Verhaltensänderung reduziert zunächst die Produktivität
  • Fehlerkultur: Absicherung und Schuldzuweisungen nehmen zu
  • Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe
  • Mittel- bis langfristige Orientierung und Ziele
  • Sinnbewusstsein für die Tätigkeit

Wie also vorgehen, wenn Leistungssteigerungen entscheidend sind?

1. Den Sinn vermitteln

Wenn Menschen wirklich verstehen, nicht nur abnicken, weshalb eine Veränderung nötig ist, können sie sich mit diesen identifizieren und ihr Verhalten ändern. Dies gelingt besonders gut, wenn sie einen Nutzen für sich erkennen. Menschen wollen ein Teil von etwas sein. Sie wollen etwas beitragen das sinnvoll ist. Den großen Auftrag, den Handlungsrahmen dazu beschreibt die Vision.

2. Den Werten treu bleiben

Es sollte nicht alles neu erfunden werden, bloß weil etwas verändert werden soll. Vor allem die Werte sind als tragende Säulen entscheidend. Sie definieren das WIE, auf welche Art und Weise etwas erreicht werden soll. Wie Werte genau ausgelebt werden, das ändert sich. Es ist ein Zeichen für die Lebendigkeit eines Organismus.

3. Mission und Ziele entwickeln

Veränderungen werden erst mit Zielen greifbar. Die Ziele gestalten die aktuelle Mission: Welches Reiseziel haben wir? Werden die Ziele erreicht, ist die Mission erfüllt. Um eine Veränderung im Sinne von Leistungssteigerungen vorzunehmen ist ein SOLL-IST-Abgleich zu erstellen: Wo stehen wir und wo wollen wir hin?

4. Vereinbarungen treffen

Keine Befehle erteilen! Vereinbarungen sind freie Willensäußerungen die in eine verbindliche Form gebracht werden: WER macht WAS bis WANN?

5. Konsequent bleiben

Dranbleiben, durchziehen, Widerstände vorwegnehmen und behandeln: Erst wenn eine nachhaltige Verhaltensänderung eintritt, ist die Leistungssteigerung neu etabliert.

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