Vorsicht vor dem Leistungs-Paradox

Leistung steigern zu wollen ist ein normales, dem Kapitalismus inhärentes Motiv. Unser Wirtschaftssystem funktioniert nur über Steigerungen. Doch Leistungssteigerungen sind komplexe Phänomene. Werden die Wechselwirkungen ausgeblendet, gibt es böse Überraschungen. 

Was ist das Ziel der Leistungssteigerung?

Es macht erhebliche Unterschiede, ob z.B. die Produktivität in der Produktion oder Leistungserbringung oder die Innovationsleistung gesteigert werden soll. Oder alles miteinander an vielen Stellen im Unternehmen:

  • Wie definieren wir wo Leistung als IST und SOLL?
  • Wie definieren wir Produktivität in den verschiedenen Unternehmensbereichen und -abläufen?
  • Welche Parameter müssen dementsprechend mit einfließen?
  • Welche Nutzungskosten haben wir zu beachten?

Zu wenig durchdachte und verordnete Leistungssteigerungen bewirken:

  • Reinen Zahlenfokus
  • Es wird nur noch getan, was belohnt wird
  • Angst: Risiken werden vermieden
  • Egoismen und Seilschaften
  • Reduzierter Weitblick und eingeschränkte Sichtweisen = DER Innovations-Killer
  • Veränderungen werden abgelehnt (bzw. es wird bewiesen, dass sie nicht funktionieren)
  • Präsentismus: Leute schleppen sich krank in die Arbeit. Mit höheren Folgekosten als bei Absentismus.
  • Steigende Fehlzeiten wegen Krankheit

Übertreiben wir es mit dem Druck auf Leistung sinken:

  • Lust an Arbeit, Leistung und Lernen (intrinsische Motivation)
  • Fähigkeit zu lernen
  • Kreativität
  • Innovationskraft
  • Verhaltensflexibilität: jede Verhaltensänderung reduziert zunächst die Produktivität
  • Fehlerkultur: Absicherung und Schuldzuweisungen nehmen zu
  • Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe
  • Mittel- bis langfristige Orientierung und Ziele
  • Sinnbewusstsein für die Tätigkeit

Wie also vorgehen, wenn Leistungssteigerungen entscheidend sind?

1. Den Sinn vermitteln

Wenn Menschen wirklich verstehen, nicht nur abnicken, weshalb eine Veränderung nötig ist, können sie sich mit diesen identifizieren und ihr Verhalten ändern. Dies gelingt besonders gut, wenn sie einen Nutzen für sich erkennen. Menschen wollen ein Teil von etwas sein. Sie wollen etwas beitragen das sinnvoll ist. Den großen Auftrag, den Handlungsrahmen dazu beschreibt die Vision.

2. Den Werten treu bleiben

Es sollte nicht alles neu erfunden werden, bloß weil etwas verändert werden soll. Vor allem die Werte sind als tragende Säulen entscheidend. Sie definieren das WIE, auf welche Art und Weise etwas erreicht werden soll. Wie Werte genau ausgelebt werden, das ändert sich. Es ist ein Zeichen für die Lebendigkeit eines Organismus.

3. Mission und Ziele entwickeln

Veränderungen werden erst mit Zielen greifbar. Die Ziele gestalten die aktuelle Mission: Welches Reiseziel haben wir? Werden die Ziele erreicht, ist die Mission erfüllt. Um eine Veränderung im Sinne von Leistungssteigerungen vorzunehmen ist ein SOLL-IST-Abgleich zu erstellen: Wo stehen wir und wo wollen wir hin?

4. Vereinbarungen treffen

Keine Befehle erteilen! Vereinbarungen sind freie Willensäußerungen die in eine verbindliche Form gebracht werden: WER macht WAS bis WANN?

5. Konsequent bleiben

Dranbleiben, durchziehen, Widerstände vorwegnehmen und behandeln: Erst wenn eine nachhaltige Verhaltensänderung eintritt, ist die Leistungssteigerung neu etabliert.

Ohne Vereinbarung kein Start von Veränderungen

Wird nichts vereinbart, weiß niemand was gilt. Ein konsequentes Vorgehen ist unmöglich. Vereinbarungen sind das Ergebnis von komplexen und vielgestaltigen Erkenntnis- und Entscheidungsprozessen.

Am Anfang steht die Vereinbarung

Nur, was ich vereinbare, kann ich umsetzen. Ohne Vereinbarung keine Richtung in der Menschen handeln können. Vereinbarungen sind logische Folgen von essenziellen Parametern:

  • Sinn: Wozu gibt es uns?
  • Vision: Was erfüllen wir in dieser Welt?
  • Rolle: Wer sind wir und für was stehen wir?
  • Mission: Was erfüllen wir im nächsten Reiseabschnitt von 2-5 Jahren? Wo wollen wir als nächstes hin?
  • Ziele: Was packen wir deshalb jetzt an?
  • Maßnahmen: Was machen wir bis wann?
  • Vereinbarung: WER macht WAS bis WANN?… und dann machen wir exakt das.
1. Analyse: SOLL-IST-Abgleich und feststellen der Abweichung (Diskrepanz)
  • Wo stehen wir?
  • Wo wollen wir hin?
  • Welche Diskrepanzen stellen wir fest?
  • usw.
2. Bewertung: Ist diese Diskrepanz zu beheben?
  • Welche Folgen entstehen aus der Diskrepanz?
  • Wie bewerten wir die Folgen?
  • usw.
3. Kreativität: Was ist zu tun, um die Folgen der Diskrepanz abzuwenden?
  • Wie können wir höheren Zielen (Sinn, Vision) mit Lösungen näher kommen?
  • Welche „unmöglichen, idiotischen“ Ideen haben wir dazu?
  • Welche dafür hilfreichen Erfahrungen haben wir gemacht?
  • Welche Lösungsideen entstehen, wenn wir unsere gefundenen Ideen „durch die Mangel drehen?“
  • usw.
4. Entscheidung: Welche der Ideen packen wir an? Nicht nur weil sie Probleme beheben, sondern uns unserer Vision näher bringen.
  • Was brauchen wir dazu?
  • Was ist durch die Umsetzung der Ideen nicht (mehr) möglich?
  • Was kosten uns die Ideen an entgangenem Nutzen von Alternativen (Nutzungskosten)?
  • Was sind die nächsten kleinen Schritte hin zu Lösungen?
  • Was davon ist schnell erfolgversprechend (Quick-wins sind Motivationstreiber und -anker im Weiteren)?
  • Wofür brauchen wir einen langen Atem?
  • usw.
5. Vereinbarung: WER macht WAS bis WANN?
  • Ein „WER“ kann auch ein Team sein
  • Wie beobachten und messen wir den Fortschritt?
  • Ist die Vereinbarung tatsächlich so umsetzbar oder müssen wir sie korrigieren?
  • Was lernen wir bei der Umsetzung?
  • Wie Dokumentieren wir den Fortschritt und die Learnings?
  • usw.

Erst die Vereinbarung, dann die Konsequenz

Erst wenn allen klar ist, was vereinbart wurde, kann es an die Umsetzung gehen. Das klingt logisch, ist jedoch leider viel zu oft keine Selbstverständlichkeit. Meist fehlt es am Mut für Entscheidungen. Entscheidungen schließen alle nicht gewählten Optionen aus. Das ist der Sinn von Entscheidungen. Dadurch wird entgangener Nutzen deutlich. Also imaginäre Verluste. Die Verlustangst ist üblicherweise größer als die Freude über mögliche Gewinne. Nur wenn diese überwunden wird, ist Veränderung möglich.

Folgt einer Vereinbarung Konsequenz in der Umsetzung, sind Veränderungen möglich.

Wie erlernte Hilflosigkeit jede Veränderung in Unternehmen scheitern lässt

Wir kennen das alle und viele Führungskräfte rollen entnervt mit den Augen: Menschen, die immer wieder dasselbe fragen, die nie wissen, wo sie etwas finden können oder wo es hin gehört, die sich gefühlt nichts merken können… Ist es mangelnde Intelligenz, sind diese Menschen psychisch krank, gar böswillig oder einfach nur faul? Liegt es an diesen Menschen selbst oder gibt es auch Ursachen die im Verhalten von Führungskräften liegen?

Gewiss gibt es Menschen mit einer sehr gering ausgeprägten Auffassungsgabe. Genauso wie es Erkrankungen gibt, die sich auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirken. So, wie es auch belastende Situationen im Leben gibt, die uns unkonzentriert und fahrig werden lassen. Doch sollte es sich um diese Ursachen handeln, müsste es der Führungskraft bekannt sein.

Liegt es am Führungsverhalten?

Viele Führungskräfte beantworten Fragen sofort und wiederholt. Anstatt den Ball zurück zu spielen und das Gegenüber zu fragen, wie es denn angepackt werden könnte. Und auch dabei werden Führungskräfte manchmal nur Schulterzucken, leere Blicke oder ein sehr schnelles „Ich weiß nicht“ ernten. Es kann auch die Furcht vor Fehlern sein oder die Furcht zu gut, zu kompetent zu sein. Schließlich auch die Erfahrung: „Wer viel kann muss viel tun.“ Also halten sich manche mit ihrem Können und Wissen lieber bedeckt. Schließlich will man auch mal Feierabend und ein freies Wochenende haben und nicht ständig im Urlaub kontaktiert werden. Wenn es solche Erfahrungen gibt, sind Menschen – berechtigt! – sehr kreativ im Verstecken ihrer Talente und Kompetenzen. Noch dazu, wenn Personal knapp und schwierig zu finden ist.

Veränderungen sind Verhaltensänderungen. Diese funktionieren nur, wenn Menschen früh und verbindlich eingebunden werden. Wenn sie glasklar erkennen und erleben: „Wir tun das für uns.“

  • Wie will eine Führungskraft jemanden aktiv(er) einbinden, dem Antworten vorgekaut werden?
  • Wie sollen Menschen Veränderungen verstehen, wenn sie selbst nicht Hand anlegen müssen?
  • Wie sollen Menschen Veränderungen mittragen, wenn sie selbst nicht gefragt werden?
  • Wie sollen Menschen ihr Verhalten ändern, wenn sie sich nicht ausprobieren und im neuen Verhalten erproben dürfen?
  • Wie sollen Menschen kreativ und innovativ sein/bleiben/werden, wenn sie nicht in erträglichem Maße frustriert und hilflos gelassen werden?
  • Wie sollen Menschen wachsen oder gar über sich hinaus wachsen, wenn ihnen nicht vertraut wird?
  • Wie sollen Menschen unbefangen agieren, wenn ihnen (subtil) Dummheit, psychische Erkrankung, Böswilligkeit oder Faulheit unterstellt wird?
  • Wie soll Fortschritt entstehen, wenn aus Fehlern nicht gelernt werden kann? (Werden Fehler bestraft, passieren keine…)

Hilflosigkeit nagt am Selbstwert 

Will ein eigenständiges Wesen Zugehörigkeit und Aufmerksamkeit aus Mitleid? Sicher nicht. Geben sich Menschen permanent hilflos, haben sie dies als Erfolgsmuster entwickelt. Auch, wenn es ein Erfolgsmuster ist, das ganz entschieden den eigenen Selbstwert aushöhlt. Doch Erfolgsmuster sind nicht selten nur die Wahl des geringsten Übels. Doch woher kommt das?

Erlernte Hilflosigkeit: Wir verlieren den Wunsch nach Selbstregulation

Wer etwas vollbringen will, muss sich vor allem fokussieren. Fokus auf eine Sache bedeutet, alles andere für eine gewisse Zeit auszublenden (Impulskontrolle). Dazu auch über momentane Bedürfnisse und Befindlichkeiten hinweg gehen (Belohnungsaufschub und Frustrationstoleranz). Das lernen wir bereits in der Kindheit. Sollten wir. Bereits im alltäglichen sozialen Miteinander benötigen wir Selbstregulation, sonst würden wir in den einfachsten Situationen schlicht missverstanden und letztlich nicht akzeptiert. Durften wir dies lernen, entwickelt sich der Wunsch, sich immer wieder selbst zu regulieren, da wir gelernt haben, so Erfolge zu feiern. Also durch die selbst auferlegte Regulation von Bedürfnissen Kompetenzen zu entwickeln. Wir lernen: halten wir uns an unsere eigenen Vereinbarungen mit uns selbst, erschaffen wir uns neue, attraktive Umstände die uns beglücken. Es entsteht die wichtige und den Selbstwert ungemein fördernde Selbstwirksamkeitserwartung. Wurde uns allerdings durch Bevormundung beigebracht, wir könnten dauerhaft gewisse selbst regulierende Handlungen bei uns selbst nicht vornehmen, bleiben wir hilflos. Wie ein kleines Kind.

Aus der entwickelten Reife entsteht der Wunsch nach Selbstregulation.

Selbstregulation müssen wir lernen 

Ein kleines Kind braucht zum Umgang mit den eigenen Emotionen Erwachsene Bezugspersonen. Diese spiegeln mit ihren Reaktionen die Wirkungen der Gefühlsäußerungen auf andere an das Kind zurück. Sie helfen dem Kind auf vielerlei Weise wie Anteilnahme, mitmachen, verstärken, besänftigen, diskutieren, verhandeln, resolut sein usw., sich nach und nach immer besser selbst zu regulieren. Sich damit ohne größere Anstrengungen entspannt an Absprachen, Vereinbarungen, Regeln und Normen zu halten. In früher Kindheit kann das junge Gehirn das noch nicht selbst. Die Fähigkeit dazu entwickelt sich biologisch, Nachahmung und erzieherisch.

Das Kind: Identitätsentwicklung zur Selbstbestimmung

Über die Jahre erfahren Kind und Eltern wie Innigkeit und hohe Abhängigkeit des Kindes zu Gunsten von größer werdender Kompetenz zur Selbstregulation und damit Selbständigkeit abnehmen. Das Kind wird eigenständiger. Es entwickelt seine eigene Identität fernab der Eltern. Dies erfolgt gerade auch durch die Eltern als „Geber“ von Introjektion von Persönlichkeitsanteilen, Werten, Normen und Moralvorstellungen. Für das Kind ist das nicht nur höchst erstrebenswert. Es ist ein wesentlicher Schritt hin zu einem selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Leben. Für Integrität, Selbstschutz und gesunde, bereichernde Beziehungen.

Die Eltern: Identitätsentwicklung hört niemals auf

Diese zunehmende Selbständigkeit und Unabhängigkeit des Kindes ist auch Chance und Aufruf für ein Wieder-selbständiger-Werden und ein Wieder-unabhängiger-Werden der Eltern. In ihrer Identitätsentwicklung sind sie nicht mehr Kleinkindeltern, die nonstop Tag und Nacht für alles Mögliche dringend gebraucht werden. Sie werden für das Kind immer unnötiger. Das ist gut für das Kind und gut für die Eltern. Denn auch „nach den Kindern“ gibt es ein Leben. Vollziehen die Eltern diesen Reifungsschritt nicht, werden sie immer das Gefühl haben, ihr Kind brauche sie ständig für alles Mögliche und Unmögliche. Folglich mischen sie sich auch ständig in das Leben ihrer Kinder ein. Anstatt sich um ihr eigenes Leben zu kümmern und es zunehmend unabhängig von den Kindern selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu gestalten. Sie spielen für ihre Kinder unaufhörlich die Rolle der Regulatoren. Z.B. werden Vereinbarungen getroffen, das Kind wird auf diese jedoch nicht verpflichtet und die Eltern erinnern und ermahnen es und erledigen vorschnell selbst den Anteil des Kindes. Dadurch fühlen sie sich gebraucht (Helfersyndrom?). Das erreichen sie, indem sie ihr Bedürfnis, sich um ihr eigenes weiteres Leben zu kümmern und ihre Identitätsentwicklung hin zu „alten Eltern“ zu vollziehen, in das Kind projizieren. Sie sehen dort einen nie enden wollenden Bedarf zudringlicher Fürsorge und emotionalen Regulation. Erhalten sie damit für sich die Illusion von „ewig jungen Eltern“? Das Kind halten sie so infantil und in einem für beide Seiten ungesunden Abhängigkeitsverhältnis. Es lernt nicht, sich selbst zu regulieren und wird sich immer Menschen und Umstände suchen, in welchen es „reguliert wird“. Fehlen diese Regulatoren, fühlen sich die nun erwachsen gewordenen Kinder desorientiert, verloren und leer. Sie werden sich an Meinungen und Vorgaben anderer unreflektiert klammern und vielfältige, dichte Abhängigkeitsverhältnisse schaffen, die eine Selbstregulation weitgehend unnötig machen. Es entsteht die erlernte Hilflosigkeit. 

Gleiches geschieht, wenn die Eltern nie mit den Leistungen des Kindes zufrieden sind oder das Kind das Gefühl hat, nichts richtig machen zu können. Dann hört das Kind auf die Welt zu erforschen und traut sich am Ende gar nichts mehr. Auch das Überfordern von Kindern mit zu viel Verantwortung kann zu einer erlernten Hilflosigkeit führen. Denn das Kind lernt aus Selbstschutz: „Je weniger ich kann, für um so weniger werde ich verantwortlich gemacht.“ Hier erkennen wir die eingangs geschilderten Muster in der Berufswelt wieder.

Geringe Kompetenz der Selbstregulation erzeugt auch Übergriffigkeit

Brauchen wir immer jemanden, der uns bei unserer Selbstregulation hilft, können wir gar nicht wissen, wann wir uns in welchem Grad selbst regulieren sollten. Wir können dadurch auch gar nicht wissen, wann wir die Grenzen anderer überschreiten. Ergo, wenn andere unsere Grenzen überschreiten.

Beispiele geringer Selbstregulationskompetenz:

  • Ein Ehepartner, beteiligt sich – obwohl anders vereinbart – nur rudimentär und nachlässig an der Hausarbeit. Er lässt sich vom anderen Ehepartner immer wieder über den Sysiphoscharakter der Hausarbeit aufklären und ständig daran erinnern und ermahnen. 
  • Ein Ehepartner ohne eigenes Einkommen tätigt ständig Ausgaben für überflüssige Dinge. Er lässt sich vom anderen Ehepartner immer wieder über den Zusammenhang von anstrengender Arbeit und Einkommen erinnern und ermahnen.
  • In der Schule gibt es Regeln und Vereinbarungen werden getroffen. Manche Schüler/innen halten sich nicht daran. Sie werden beständig von Lehrer/innen an diese erinnert, erleben jedoch erst sehr spät Konsequenzen (Helfersyndrom?). Die Schüler/innen fassen die Konsequenzen dann als unfair und nicht wertschätzend genug übermittelt auf. Ihren eigenen Anteil daran, sich an Regeln einer Gemeinschaft und gemeinsam getroffene Vereinbarungen zu halten, und damit ihr eigene unfaires und unhöfliches Verhalten, sehen sie nicht. (Gemeint ist hier nicht das völlig normale und gesunde Austesten von Grenzen in diesem Alter!) Die Schüler/innen beschweren sich bei ihren Eltern. Diese, sich als Emotionsregulatoren ihrer Kinder begreifend, können nur „Schuld“ bei den Lehrer/innen sehen, die nicht, wie sie selbst, endlos die Regulation ihrer Kinder vornehmen. Die Eltern vorverurteilen die Lehrer/innen, hören sich sich deren Sichtweise gar nicht an und beauftragen sofort einen Rechtsbeistand, der den Staat als letzte regulatorische Instanz einschaltet. Die Eltern können sich und ihre Emotionen, identisch wie ihre Kinder, nicht selbst regulieren. Sonst würden sie die Lehrer/innen nach deren Wahrnehmung fragen. Verständlich, denn da würden sie bei ihren eigenen Defiziten ertappt. Was sie wegen ihrem geringen Selbstwert nicht aushalten.
  • Eine Gruppe Schüler trifft eigenverantwortlich eine Vereinbarung. Die Begleitperson bleibt vereinbarungsgemäß unbeteiligt. Wenig später hat ein Schüler eine Idee, die der Vereinbarung zu wider läuft und für die Gruppe keinerlei Vorteile hat; im Gegenteil. Der Begleiter erinnert die Gruppe an ihre Vereinbarung. Der Schüler reagiert eingeschnappt, weil er nicht tun darf wozu er Lust hat und beschuldigt den Begleiter unfairen Verhaltens.
  • Eine Führungskraft nimmt sich um den Streit zwischen zwei Mitarbeitenden nur wenig konsequent an. Der Streit währt. Er beauftragt eine Mediation. Die Führungskraft, die Streitenden und das „Unternehmen als Organismus“ lernen nicht, sich an die eigenen Werte zu halten. Selbstregulation wird nur durch die Abhängigkeit von einer externen Instanz erreicht. Die selbst gegebenen Werte werden nicht als verbindlich wahr genommen. Eine Stärkung der Identität als Unternehmen sowie der Führungskompetenz wird nicht erreicht. Nehmen wir noch weitere Kindheitsmuster hinzu könnten wir noch entdecken: Männer können zwar streiten, doch nicht schlichten (Führungskraft). Dazu sind Frauen (z.B. Mediatorin) nötig.
  • In einem Team werden Vereinbarungen zur weiteren Vorgehensweise getroffen. Ein Teil im Team hält sich nachhaltig daran, packt die notwendigen Dinge an und berichtet den aktuellen Stand. Der andere Teil verhält sich zu Beginn identisch. Doch nach und nach lässt das Engagement nach, denn Hindernisse stellen sich ein. Die ursächlich getroffenen Vereinbarungen lassen sich so nicht mehr sinnvoll aufrecht erhalten. Doch niemand packt die Anpassung der alten Vereinbarungen an. Die Führungskraft versäumt es, ein wirkungsvolles und unterstützendes Monitoring zu etablieren. Letztlich schafft die Führungskraft unter Aufbietung erheblicher eigener Arbeit und der Mehrleistung von (immer den selben) Teammitglieder, dass die Vereinbarungen zumindest im vertretbaren Maße umgesetzt werden. Das Team lernt nicht, geschlossen an seinen selbst getroffenen Vereinbarungen zu arbeiten und ggf. nötige Anpassungen vorzunehmen. Motivation und Engagement sinken. Die Führungskraft übernimmt stellvertretend die Rolle der Selbstregulation. Dadurch kann sie Leid und Wichtigkeit kundtun: „Ich bin so im Stress!“ (Selbsterhöhung auf Kosten anderer, Helfersyndorm?). Wahre Führungskompetenz könnte durch sinnvolle (Abstimmungs-)Prozesse bewiesen werden.
  • Mitarbeitende fragen immer wieder die gleichen Dinge andere, (vermeintlich) kompetentere Kollegen/innen bzw. die Leitung. Die Gefragten beschweren sich darüber, da dies sie überlastet und ermüdet. Es raubt Zeit und Energie immer wieder die selben Erklärungen abgeben zu müssen. Die Gefragten fühlen sich dadurch jedoch gebraucht und somit wichtig (Helfersyndrom?). Die Fragenden vermeiden das Risiko eigener Fehler, da sie lediglich ausführen und nicht selbst entscheiden. Auch entziehen sie sich wirkungsvoll dem Risiko, verantwortungsvollere Aufgaben übertragen zu bekommen.

Wer Selbstregulation entzieht, leidet selbst

Beide Seiten leiden unter einer nicht adäquat entwickelten oder wieder verkümmerten Selbstregulation. Sie lassen ein ungesundes Abhängigkeitsverhältnis entstehen. Die eine Seite braucht externe Regulation, weil sie gelernt hat, alles andere ist zu gefährlich. Die andere Seite bietet endlose Regulation weil sie sich vor Verantwortungsübernahme für sich selbst scheut und deshalb gebraucht werden will. Sie hält das Gegenüber unmündig und zieht daraus ihre Existenzberechtigung.

Wie geht es besser?

  • Es wird vertraut: Nur wer sich selbst vertraut, z.B. weil er weiß, er kann sich selbst regulieren, kann anderen vertrauen.
  • Niemand wird vorverurteilt. Es werden stets beste Absichten angenommen: Auch dies gelingt nur, wenn man selbst diese hat.
  • Ist das Miteinander wertschätzend, besteht Wissen und Einsicht über die Bedürfnisse des jeweils anderen und die Ziele der Gemeinschaft. (Ja, auch eine Familie hat Ziele. Egal, ob sie bewusst sind. Welche könnten das wohl sein?): Nur, wer seine eigenen Bedürfnisse kennt, kann die anderer wertschätzen. Das Bekenntnis zu gemeinsamen Zielen ist durchaus herausfordernd. 
  • Es wird niemand in eine Rolle oder Abhängigkeit gedrängt, die ihm weder würdig noch für ihn gesund ist.
  • Es wird vertraut, dass jeder seine Selbstregulation entwickeln kann.
  • Jeder wird in seiner Eigenverantwortung belassen.
  • Eigenverantwortung und damit Selbstregulation wird vorgelebt, unterstützt und eingefordert.

Fazit

Wer in der Kindheit gelernt hat „durch Selbstregulation werden Ziele erreichbar“, der wird sich nicht freiwillig in ein Umfeld begeben, das ihn in einem hilfebedürftigen Status drängt.

Den Nachfolgeprozess optimal gestalten. Teil 2: Das Unternehmen und seine Bedürfnisse

Inhalt:
Teil 1: Die Menschen und ihre Bedürfnisse
a) Der Übergebende
b) Der Übernehmende
c) Codex für den Übergabeprozess
d) Beispiel einer misslungenen Übergabe

Teil 2: Das Unternehmen und seine Bedürfnisse
a) Das Unternehmen
b) Konfliktvorbeugung

 

a) Das Unternehmen

Das Unternehmen ist die sozio-ökonomische Lebensquelle des Unternehmers/ der Unternehmerin und der Unternehmerfamilie. Geht es dem Unternehmen gut, geht es dem/der Unternehmer:in und der Unternehmerfamilie gut. Der Übergabeprozess bestimmt sich in erster Linie nach den realistischen und belegten Bedürfnissen des Unternehmens:

  • Ist mit den geplanten Personen eine fruchtbare und nachhaltige Entwicklung des Unternehmens zu erwarten?
  • Weshalb soll das Unternehmen genau an diese Person/en übergeben werden?
  • Eignen diese sich so außergewöhnlich gut dazu?
  • Gibt es nicht noch bessere Optionen?
  • Wieso werden diese nicht gewählt?
  • Welche Defizite bringen diese Personen mit?
  • Welche Defizite entstehen durch diese Person/en?
  • Wie können diese Defizite eliminiert werden?
  • Usw.

Selbstkonstanz des Unternehmens

Das Unternehmen kann als Organismus aufgefasst werden, der nach Selbsterhaltung, Selbstentwicklung und Erfüllung strebt. Unabhängig von aktuellen Ereignissen und Schwierigkeiten. Eine Übergabe an Nachfolgende in der Unternehmensleitung hat diese Selbstauffassung des Unternehmens mindestens fortzuführen, besser, qualitativ zu entwickeln.

Strategisch wertvolle und saubere Übergabe

Der Übergabeprozess muss für das Unternehmen strategisch sinnvoll und Nutzen bringend gestaltet werden. Strategisch sinnvoll bedeutet:

  • Bereits in der Übergabe zeichnen sich neue Chancen, Vorteile, (Synergie-)Effekte ab und bekannte Hemmnisse/Nachteile mildern sich oder verschwinden.
  • Es geht ein positiver „Ruck“ durchs Unternehmen. Die Motivation für die Zukunft steigt bei allen Beteiligten.
  • Nach der Übergabe sind die Bedingungen für das Unternehmen mindestens bestätigt, besser jedoch gestärkt, im Idealfall weitaus besser.
  • Die Art und Weise wie die Übergabe stattfindet kann für alle im Unternehmen Tätige und alle Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten eine Bestätigung von Werten, Integrität, Leistungsqualität, also dem Grad der Professionalität sein. Oder, im schlechtesten Fall, alles bisher gewesene relativieren und in ein getrübtes Licht stellen.
  • Die Leistung des/r Übergebenden findet aufrichtige und umfassende Würdigung. Allen ist bewusst: Hätte es dieses Engagement nicht so gegeben, wären die jetzt geplanten und schon eingeleiteten Schritte nicht möglich. Damit wird ein Beispiel gegeben für die Wertschätzung von Leistung im und für das Unternehmen. Für jeden wird offensichtlich: „Engagiere ich mich, bringt mir das letztlich immer etwas.“

 

b) Konflikte

Konflikte können das Unternehmen bis zum Stillstand blockieren

Konflikte sind normal und wichtig. Sie ermöglichen uns optimale Entwicklungen voran zu treiben. Voraussetzungen sind die Konfliktfähigkeit und Selbstreflexionskompetenz aller Beteiligter. In Unternehmerfamilien besteht ein erhebliches Konfliktpotenzial, da die private Familie mit der erwerbenden Familie sowie der besitzenden Familie in Personalunion steht. Das kann bis zum Stillstand führen: Entscheidungen werden unmöglich, die wirtschaftliche Leistung bricht rapide ein… Besonders wirksam lassen sich Konflikte vorbeugen, wenn wir dem anderen zu jedem Zeitpunkt gute Absichten unterstellen. Gerade dann wenn „unnötige/dumme Fehler“ passieren oder etwas getan wird „das nicht mit gesundem Menschenverstand“ möglich ist. Tun wir das, hält uns das im lösungsorientierten und kreativen „Lösungs-Flow“. Beginnen wir in Verhalten Dummes, Krankes oder gar Böses hinein zu interpretieren, bewegen wir uns zielsicher auf einen sehr mächtigen „Problem-Sumpf“ zu. Denn unser Gegenüber denkt genauso über uns.

Unfruchtbare Konflikte, die Entscheidungen, Entwicklung und Veränderung auch nur im geringsten verzögern oder in ihrer Qualität reduzieren, kann sich kein Unternehmen leisten. Es ist sehr bedeutsam, Konflikte professionell und damit sachlich und konsequent zu lösen. Gelingt das nicht, entstehen destruktive Muster, die sich fortsetzen und nur sehr schwierig und aufwändig zu konstruktiven Mustern verändert werden können. Denn bei Gefahr (Angst) fallen wir unbewusst in überholte, destruktive Muster zurück.

Klarheit schafft Harmonie: Jeder emotionale Konflikt hat sachliche Konflikte zur Folge

Sachliche Konflikte lassen sich immer lösen. Lassen sich sachliche Konflikte nicht lösen, haben sie einen emotionale Konflikt zum Grunde. Geraten wir emotional aneinander, lassen Sachkonflikte nicht lange auf sich warten. Den schwelende, nicht lösbare Sachkonflikt identifizieren wir als Symptom. Die Ursache für ihn ist ein nicht bewältigter Konflikt auf der Gefühlsebene: Jemand fühlt sich mißverstanden, nicht gesehen, nicht für voll genommen, ausgeliefert, im Stich gelassen, bloßgestellt usw.

Dieses (gefühlte) Defizit drückt er vielgestaltig aus: sachliche Diskussionen, Kompromisse oder Lösungen sind unmöglich. Vereinbarungen gelingen nicht oder werden nicht eingehalten, immer wieder die gleichen Fehler, kaum Lernen, kaum reifen, kaum Reflexion(-sfähigkeit). Wobei wir da im Einzelnen genau hinsehen müssen, denn für alle diese genannten Schwierigkeiten liegen natürlich auch individuelle Möglichkeiten/Fähigkeiten zu Grunde.

Mehr dazu „Wer will ich sein?“, „Motive und Bedürfnisse“ und „Rolle Chef:in“.

Nicht wir haben den Konflikt, der Konflikt hat uns

Befinden wir uns hingegen bereits in einem Konflikt sind wir in diesem gefangen. Der Konflikt mit seiner Dynamik beginnt uns zu regieren. Gleichzeitig glauben wir, überlegt und voll handlungsfähig zu sein. Jedoch auch irgendwo gebunden und unfrei: Der andere provoziert unser Verhalten. Wir würden ja gerne anders handeln, doch der andere „zwingt“ uns. Wir müssen uns vor dem anderen schützen. Der Konflikt zieht seine Kreise wie ein Virus. Er steckt andere an. Da wir uns ja auch bei anderen aussprechen. Diese kennen nur unsere Sichtweise und Version. So entstehen Parteien und Fronten. In der Liebesfamilie, in der Erwerbsfamilie und in der Genussfamilie. Der Virus kann nur besiegt werden, wenn man gemeinsam gegen ihn vorgeht. Die Dynamiken eines Konfliktes werden uns deutlich, wenn wir uns fragen: „Was können wir tun, um den Konflikt zu verstärken?“ Da weiß jeder sofort was zu tun ist. Es ist einfach, denn jeder muss nur seine Unterstellungen und seine „logisch“ folgenden Handlungen bis zur Groteske verschärfen.

Rollenklarheit: die beste Vorbeugung von Konflikten

Wann bin ich Chef:in, wann Vater oder Mutter, wann Sohn oder Tochter? Und wie verhalte ich mich jeweils? Je klarer hier unterschieden wird und je klarer miteinander vereinbart wird, welche „Gesetze, Regeln und Normen“ dann jeweils gelten, umso besser lassen sich Konflikte vorbeugen. Dazu gehört die Verständigung klar zu machen, aus welcher Rolle gerade gesprochen wird: „Welchen Hut habe ich gerade auf?“

Auch wenn das im Alltag häufig verschwimmt: Themen des Unternehmens werden zu Hause besprochen und im Unternehmen kommt auch mal etwas aus der gemeinsamen Privatfamilie auf den Tisch. In der Regel kommen Unternehmerfamilien damit gut klar, sie sind es so gewohnt. Wachsen von klein auf mit diesem Dilemma, mit dieser Doppelbindung auf. Wenn wir genauer hinsehen ist das der Urzustand einer jeden Familie oder Sippe: man lebt und wirtschaftet miteinander. Das haben unsere Vorfahren über zig Jahrtausende als Jäger-Sammler-Hirten-Nomaden und später als Bauern, dann auch als Handwerks-, Händler-, usw.-Familien gemeistert. Einerseits die familiäre Fürsorge und emotionale (Ein-)Gebundenheit, andererseits Aktivitäten, Umsicht und Sorge für die gemeinsame Lebensgrundlage.

In der Eigentümerrolle, egal ob gerade aktive:r Unternehmer:in oder zukünftige Übernehmer:in, gibt es auch ein Vermögen das Aktivität, Umsicht und Sorge benötigt. Hier sind vielleicht die Rollen durch die Anteilsverteilung andere als im Nachfolgeprozess des Unternehmens.

Mehr Klarheit finden Übergeber:in und Übernehmer:in gemeinsame Bezeichnungen, die den Kern des jeweiligen Zwecks klar vor Augen halten, wie z.B.:
Die private Familie: Liebesfamilie
Die unternehmende Familie: Erwerbsfamilie
Die besitzende Familie: Genussfamilie

Konflikt-Check zur Konflikt-Prävention

Wie bereits in der strategischen Haltung oben beschrieben, lassen sich Entscheidungsgrundlagen mit emotionaler Distanz zielführender und nachhaltiger treffen. Im Bezug auf Konflikte bedeutet das, sich vor Augen zu führen welche Konflikte es wo und wann geben könnte. Für diese sind vorab gemeinsame Vorgehensweisen zu definieren:

  • Welche Konflikte könnte es bei uns geben?
  • Wo und wann werden diese vermutlich auftreten?
  • Woran erkennen wir sich anbahnende Konflikte jeweils?
  • Wie gehen wir jeweils mit einem Konflikt um? (Sachebene, Gefühlsebene, Beteiligte)
  • Wie gehen wir in dem jeweiligen Konflikt vor? (Moderation, Mediation)
  • Gibt es ausreichend starke institutionalisierte Mechanismen bzw. Regelungen in Verträgen, Ordnungen und Satzungen der Organe Geschäftsführung, Beirat, Aufsichtsrat und Gesellschafter, die das Unternehmen zu jedem Zeitpunkt handlungsfähig halten trotz Konflikt und großer emotionaler Spannungen?

Psychohygiene: Prophylaxe ist besser als Verarzten

Nur was ausgesprochen ist, lässt sich bearbeiten. Manches und Mancher braucht um ausgesprochen zu werden den passenden Rahmen, das richtige „Setting“:

  • Gibt es regelmäßige Treffen/ Gespräche/ „Waschtage“/ „Check-Tage“…, an welchen Austausch, Aussprache und Gemeinschaft gepflegt werden?
  • Gibt es regelmäßige Feste und Feiern bei welchen auch strikte Themen-Regeln gelten, wie z.B. „Es wird nicht über die Firma gesprochen, sollte doch jemand (im Schwips) ein Firmen-Thema einbringen, wird es charmant, doch bestimmt vertagt.“
  • Welche Regeln gelten z.B. bei Tisch? z.B. „Bei Tisch darf es um alles gehen, jedoch nicht über Firmenthemen. Außer nachdem alle gegessen haben und mit Firmenthemen einverstanden sind.“

Für Menschen mit AD(H)S selbstverständlich. Doch damit kann nicht jeder gut umgehen.

Menschen mit AD(H)S legen Verhaltensweisen an den Tag, die bei Nicht-Betroffenen durchaus Verständnislosigkeit, Ratlosigkeit, Fassungslosigkeit und auch Feindseligkeit auslösen. Umso wichtiger ist es in der Zusammenarbeit die Karten offen auf den Tisch zu legen. Nur dann kann Verständnis füreinander entwickelt und unnötige Diskrepanzen, Streit und Stress vermieden werden. Ja dann ist es möglich, die individuellen Stärken und Vorzüge zum Wohle aller zielführend einzusetzen.

Was kaufst Du beim Handwerker: die Arbeit oder die Lösung?

Beauftragst du einen Handwerker weil er mit den tollsten Werkzeugen gut umgehen kann oder weil er die passende Lösung für dich hat? Wieso machen wir es in der Personalentwicklung nicht auch so?

Darf jeder alles sagen?

Aktuell kursieren immer wieder Aussprüche wie: „In einer Demokratie darf jeder alles sagen.” Doch stimmt das wirklich? Wir brechen hier keine politische Debatte vom Zaun, sondern sehen uns an, wie das so ist in Gemeinschaften, ob da jeder wirklich alles sagen darf.

Wieso wird Knappes immer noch knapper?

„Etwas fehlt immer!” Wir kennen das zur Genüge. Nicht nur zu Corona-Zeiten. Doch paradox: je mehr wir uns mit dem Mangel befassen, desto größer wird er. Egal, wie sehr wir uns anstrengen und es gut meinen. Wir müssen die Ursachen des Mangels verändern um den Mangel zu beheben.

Ein Bild sagt mehr als 1.000 Zahlen. Wieso kennzahlenorientierte Führung nur mäßig Erfolg hat.

Ziele in Zahlen darzustellen ist eine effiziente Methode, um die Aktivitäten von Menschen zu fokussieren. Sie wird noch weitaus wirkungsvoller, wenn wir die notwendige Rück-Übersetzungsarbeit in attraktive Bilder für uns arbeiten lassen.

Agile Angst. Wieso Angstbewältigung die erste Aufgabe bei der Einführung agiler Arbeitsformen ist.

Jede erfolgreiche Veränderung hat ihren Keim im Innen. Doch der Keim kann nur sprießen, wenn er frei von blockierenden Ängsten ist. Wo verbergen sich Ängste, wie zeigen sie sich und wie können sie bewältigt werden?