Mit dem Fahrrad zur Arbeit: Der Ritt auf dem Pulverfass

„Als ich noch regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr, hatte ich mehr und bessere Ideen.“

Weshalb diese Aussage ein echtes Pulverfass ist? Das hätten Sie nicht gedacht.

Diese Aussage stammt von einer Biologin, die in der Herstellung und Vermarktung von Nahrungsergänzungsmitteln für Sportler arbeitet. Durch Umzug und Nachwuchslogistik ist sie seit zwei Jahren nun auf das Auto angewiesen.

Nun, sehen wir uns an, weshalb wir hier ein Pulverfass haben:

Pulverfass für die Gesundheit

Täglich insgesamt 20 km mit dem Fahrrad zu fahren, gibt in der Woche 100 km, im Jahr deutlich über 4.000 km. Das ist satt mehr als die Allermeisten an Bewegung im Jahr insgesamt zusammenbekommen. Gedanken über Gewicht, Fitness und schwächelndes Immunsystem gehören der Vergangenheit an.
Wer jeden Tag draußen über eine Stunde radelt, der bekommt genügend Sonnenlicht und gibt seiner Haut die nötigen Kälte- und Hitzeimpulse. Er kurbelt seinen Kreislauf durch Bewegung an und nicht durch externe Aufputscher wie Kaffee etc.

Pulverfass für die Zeit

Zwei Mal täglich eine halbe Stunde geht ohnehin mindestens für den Arbeitsweg drauf. Egal mit welchem Verkehrsmittel. Mit dem Fahrrad beträgt der Arbeitsweg pro Tag zwar 1,5 Stunden, jedoch sind das bereits Sportstunden, die nach Feierabend nicht herausgequetscht werden müssen. Die Verwendung des Fahrrades „kostet“ demnach nur eine läppische halbe Stunde pro Tag und bringt stolze 7,5 Stunden Sport pro Woche – einfach so.
Das ist ein ganzer Arbeitstag! Wie soll bitte eine gut eingespannte junge Mutter diese Zeit zusätzlich für ihre Fitness mobilisieren?
Geht meist nicht. Eben. Deshalb sind die Allermeisten auch so sagenhaft unfit, übergewichtig und krankheitsanfällig.

Pulverfass für den Arbeitgeber

Unfit, übergewichtig, krankheitsanfällig. Das sind nur die sofort sichtbaren Kosten, die Arbeitgeber zu tragen haben.
Was ist mit der bedauerten Ideenarmut? Unternehmen leben von den Ideen und der Umsetzungskompetenz ihrer Mitarbeiter. Ein erfrischter Geist, der sich konzentriert seiner Aufgabe widmet, ganz entspannt am Nachhauseweg reflektiert und ebenso entspannt und gemächlich fokussierend zur Arbeit begibt, ist klingende Münze wert.
Der Weg von und zur Arbeit wirkt wie eine Schleuse durch die wir Privat von Arbeit nicht nur kognitiv, sondern tatsächlich körperlich trennen.
Da Denken eine höchst körperliche Angelegenheit ist, kann es dem Arbeitgeber nicht egal sein wo und wie viel sich seine Mitarbeiter jede Woche bewegen. Jede körperliche Bewegung hat die Ausschüttung eines ganzen Cocktails an körpereigenen Drogen zur Folge. Und diese beeinflussen sofort und direkt wie wir uns fühlen und wie wir denken. Eine möglichst natürliche Umgebung ist lukratives Kreativitätsfutter par excellence (siehe Beitrag „Studie belegt: Entscheidungen in der Natur bringen mehr Gewinn“)

Dicker Bonus, der jeden Arbeitgeber freut: Entscheidungen in Naturumgebung sind nachhaltiger und lukrativer.

Pulverfass für den Geldbeutel

Dass Autofahren im Vergleich zum Fahrrad hoffnungslos teurer ist, diese Kalkulation mache ich hier im Detail erst gar nicht auf. Über fünf Jahre habe ich selbst eine Vollkostenrechnung mit wirklich allen Kosten (sogar meine Zeit für den erhöhten Reinigungsaufwand!) für das Fahrrad und über 34.000 km geführt. Da ist alle paar Jahre ein schöner neuer Drahtesel drin. Oder eben auch schneller das Eigenkapital für die eigene Wohnung, das eigene Häuschen. Fragen zur Urlaubsfinanzierung stellen sich eben so wenig wie die nach Maßanzug und rahmengenähten Schuhen.

Pulverfass für Zufriedenheit, Glück etc.

Reflektiert die Biologin über eine Zeit lang ihre verminderte Kreativität, wird sie das nicht ohne Bedauern tun. Was wir bedauern, das schwächt uns, denn es macht uns mit der aktuellen Situation unzufrieden. Ist diese nicht realistisch änderbar, fesselt uns das im wahrsten Sinne des Wortes die Beine und wir hadern. Geistes- und Lebensenergie die nicht in die Bewältigung von Hürden geht, sondern sich an den Hürden sinnlos aufreibt.
Zudem werden die für unser Wohlbefinden so wichtigen Endorphine vermindert ausgeschüttet. Die Folgen lesen gleich hier.

Weshalb ist das so?

Bewegung, insbesondere in erbaulicher Naturumgebung, wie sie zumeist mit dem Fahrrad gut gewählt werden kann, bewirkt unter anderem die Ausschüttung des körpereigenen Opioidpeptid Endorphin.
Das macht uns kreativ, geistig beweglich und aufmerksam, leistungswillig und -fähig und verursacht im Nachgang ein sehr wohliges Gefühl der Entspannung. Wodurch wiederum neue Ideen entstehen, da in diesem Alpha- bis Thetazustand rechte und linke Gehirnhälfte besonders gut miteinander verschaltet werden.
Für die körperliche Gesundheit ist es förderlich, da unser Schlaf erholsamer und unser Appetit gesünder wird. Gesund im Sinne von: wir haben nach dem Lust, was uns gut tut, Energie und Gesundheit gibt.

Fazit

Der tägliche Weg in die Arbeit mit dem Fahrrad macht aus Nichts mehr:
mehr Zeit
mehr Geld
mehr Kreativität
mehr Zufriedenheit
mehr Gesundheit
mehr Fitness
mehr Ausdauer
mehr Leistungsfähigkeit
mehr Gedankenklarheit
mehr geistige Flexibilität
mehr Umsatz
mehr Rendite
mehr Jobsicherheit
mehr Aufstiegs- und Entwicklungschancen
mehr Stressresistenz
einfach mehr Qualität und mehr Quantität

Gute Zeit & Viele Grüße!

Jörg Romstötter 

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